• Skip to primary navigation
  • Skip to main content
Charles Eisenstein

Books

Charles Eisenstein

  • About
  • Essays
  • Videos
  • Podcasts
    • Charles Eisenstein Random
    • A New and Ancient Story Podcast
    • Outside Interviews
  • Courses
    • The Sanity Project
    • Climate — Inside and Out
    • Conversations with Orland Bishop, Course One
    • Conversations with Orland Bishop, Course Two
    • Conversations with Orland Bishop, Course Three
    • Dietary Transformation from the Inside Out
    • Masculinity: A New Story
    • Metaphysics & Mystery
    • Living in the Gift
    • Space Between Stories
    • Unlearning: For Change Agents
  • NAAS
  • Books
    • The Coronation
    • Climate — A New Story
    • The More Beautiful World Our Hearts Know Is Possible
    • The Ascent of Humanity
    • Sacred Economics
    • The Yoga of Eating
  • Events
  • Donate

Prolog: Verloren im Labyrinth

August 21, 2020 by Charles Eisenstein

August 2020


Klima – eine neue Perspektive

Kapitel

  • Prolog: Verloren im Labyrinth
  • Kapitel 1: Eine Krise des Seins
  • Eine verlorene Wahrheit
  • Wer sind „die“?
  • Der Kampf
  • Kapitel 2: Jenseits von Klima-Fundamentalismus
  • Nichts anderes zählt?
  • Die absurden Konsequenzen des CO2-Reduktionismus
  • Das soziale Klima
  • Schnell eine Ursache finden
  • Die Ur-Ursache
  • Wo das Engagement lebendig ist
  • Kapitel 3: Die Schein-Diversität der Klima-Meinungen
  • Auf welcher Seite stehe ich?
  • Ein Besuch in der Welt der Skeptiker
  • Das Ende der Welt
  • Die Institution Wissenschaft
  • Die falsche Diskussion
  • Kapitel 4: Wasser
  • Eine andere Betrachtungsweise
  • Die Wälder und die Bäume
  • Gaias Organe
  • Fünftausend Jahre Klimawandel
  • Kapitel 5: Kohlenstoff und Ökosysteme
  • Kohlenstoff, der Boden und das Leben
  • Fixiert auf Emissionen
  • Geo-Engineering – eine Illusion
  • Der Kult um messbare Größen
  • Kapitel 6: Ein Pakt mit dem Teufel
  • Die Gefahren des Narrativs von der globalen Erwärmung
  • Die Ursachen für unsere Untätigkeit
  • Warum sollte ich meinen Sohn lieben?
  • Die Kommerzialisierung der Natur
  • Die Rechte der Natur

Prolog

Es war einmal ein Mann, der sich in einem Labyrinth verirrt hatte. Wie und warum er hinein geraten war, ist eine andere Geschichte – vielleicht wollte er ein Geheimnis lüften oder einen Schatz finden. Wie dem auch sei, mittlerweile hat er das längst vergessen. Er hat noch eine vage Erinnerung an eine sonnenbeschienene Landschaft, oder ist es die Erinnerung einer Erinnerung, die ihm sagt, das Labyrinth ist nicht die ganze Wirklichkeit. Irgendwie ist er da hineingeraten, und es muss einen Weg nach draußen geben. Und in letzter Zeit ist es immer unangenehmer, drinnen zu sein. Im Labyrinth wird es heißer und heißer, und er weiß, er wird sterben, wenn er den Ausgang nicht findet. Was als aufregende Entdeckungsreise begonnen hat, ist zu einer monströsen Falle geworden.

Außer sich rast er immer im Kreis und sucht den Weg nach draußen. Bald nach rechts, bald nach links und wieder nach rechts, auf und ab, im Kreis herum rennt er immer wieder in Sackgassen, kehrt um und findet sich wieder und wieder an seinem Ausgangspunkt. Er beginnt zu verzweifeln – all die Anstrengung hat ihn nirgendwo hingeführt.

Ein Stimmentribunal in seinem Kopf mischt sich mit Ratschlägen ein, wie schneller zu rennen und schlauer zu entscheiden wäre. Er beherzigt zunächst den ersten Rat, dann einen weiteren, und ungeachtet, wie verschieden die Ratschläge auch sind, das Resultat ist immer dasselbe. Manchmal, inmitten des Stimmengewirrs hört er auch eine andere, eine leisere Stimme, die ihm sagt: „Hör auf. So kommst Du nirgendwo hin. Hör einfach auf.“

Die anderen Stimmen antworten wütend: „Du kannst nicht aufhören, du kannst nicht ruhen. Nur wenn du deine Beine nutzt, wirst du jemals hier rauskommen, und die Situation ist dringend, deshalb bewegst du die Beine besser schnell. Der Zug ist bald abgefahren. Jetzt ist die Zeit etwas zu tun. Erst wenn du draußen bist, kannst du ausruhen.“

Und so rennt er immer schneller, den Kopf voller Strategien, und zwingt sich selbst zu größter Anstrengung. Und noch einmal, nach vielen Wendungen und Richtungswechseln findet er sich wieder in der Mitte des Labyrinths.

Dieses Mal muss er stehen bleiben. Aus reiner Erschöpfung und Verzweiflung bricht er zu einem Elendshäufchen zusammen. Der Tumult der Ratschläge schwillt ab und lässt seinen Verstand auf einmal in Ruhe zurück, so wie es passiert, wenn jede Möglichkeit erschöpft ist, und man nicht mehr weiß, was zu tun ist. Nun hat er eine Gelegenheit, über seine Irrwege noch einmal nachzusinnen, und im leeren Raum seines stillen Geistes keimen neue Erkenntnisse. Er erkennt, dass seine Irrläufe einem Muster folgten. Vielleicht ließ er auf jedes Rechtsabbiegen ein Linksabbiegen folgen. Er erinnert sich auch, an kleinen, dunklen Gängen vorbeigelaufen zu sein, die er ignorierte, weil sie nicht vielversprechend erschienen. Er erinnert sich, Blicke auf Geheimtüren geworfen zu haben, die er aus Eile nicht untersucht hatte. In der Stille beginnt er, die Struktur des Territoriums zu verstehen, in dem er herumgerannt ist.

Mittlerweile sind auch sein Herzklopfen und sein Atem gemeinsam mit dem Verstand zur Ruhe gekommen, und ein anderes Geräusch bahnt sich den Weg in sein Bewusstsein. Es ist ein wunderschöner, musikalischer Klang, der, wie er nun erkennt, die ganze Zeit schon da war, übertönt von all den hastigen Schritten und dem Keuchen. Er weiß, dass er die Verbindung zu diesem Klang nie mehr verlieren darf.

Der Mann beginnt wieder zu gehen, ganz langsam dieses Mal. Er weiß, sobald er in Panik gerät (was verständlich wäre, da er ja einer realen Krise zu entkommen versucht) und wieder losrennt, fällt er wieder in die alten Gewohnheiten zurück. Geleitet von seiner neuen Einsicht erforscht er die kleinen, dunklen Gänge, die er vorher verworfen hatte. Er nimmt sich die Zeit, die versteckten Türen zu öffnen und hindurchzutreten.

Manchmal führen diese neuen Türen und Gänge ebenfalls in Sackgassen, aber immerhin gibt es nun Hoffnung. Er ist auf neuem Territorium, unbekanntem Territorium. Jetzt findet er sich nicht mehr ständig wieder zurück am Ausgangspunkt. Nun bewegt er sich tatsächlich vom Fleck.

Als er die bekannten Pfade weiter hinter sich lässt, verliert sein zuvor gewonnenes Verständnis von der Struktur des Labyrinths immer mehr an Nützlichkeit. Er begegnet den Gabelungen ohne mentale Karte. Sollte er nun rechts oder links abbiegen? In solchen Momenten kommt er wieder zur Ruhe, lauscht und schwingt sich wieder ein auf den musikalischen Klang, zu dem er stets achtsam Kontakt wahrt. Aus welcher Richtung kommt der Klang am klarsten? Das ist die Richtung, die er wählt.

Wenn er der Musik folgt, scheint sie ihn manchmal in die falsche Richtung zu leiten. „Das kann unmöglich der Weg nach draußen sein“, denkt er. Aber dann macht der Weg wieder eine Biegung, und er lernt, dem Klang, der ihn ruft, mehr und mehr zu vertrauen.

Der Musik folgend erreicht der Mann irgendwann den letzten Gang, an dessen Ende er den Schimmer von Tageslicht erkennt. Er tritt hinaus in die sonnenbeschienene Landschaft, von der er immer wusste, dass es sie gibt, und sie ist schöner, als er sich je vorzustellen gewagt hatte. Und dort findet er auch die Quelle der Musik.

Es ist seine Geliebte, die die ganze Zeit über für ihn gesungen hat.



Previous:
Next: Eine verlorene Wahrheit

Filed Under: Climate - A New Story Tagged With: German

Privacy Policy | Contact | Update Subscription

Charles Eisenstein

All content on this website is licensed under a Creative Commons Attribution 4.0 International License. Feel free to copy and share.

Climate -- A New Story

Print / eBook

Amazon
Publisher Direct
IndieBook

Audio

Amazon

Read Online

English
Polish
German
Slovenian

The Coronation

Print

Bookshop.org
Amazon
Chelsea Green Publishing

I understand the criticisms of Amazon. They are legitimate. I won’t make the choice for you, you decide. My publisher says it helps the book reach more people if Amazon sales ranking is high. To me, that is more important than the few dollars Amazon will or won’t make from distributing my book.

P.S. The future of Amazon is to become a regulated public utility.

Print / eBook

Amazon
Publisher Direct
Indiebound
German printed edition

Audio Book

English

Read Online

English

Print / eBook

Amazon
Publisher Direct
Better World Books
IndieBound Books

Audio

Amazon
iTunes
Blackstone
eMusic
Simply Audiobooks

Read Online

English
Catalan
Croatian
German
Portuguese
Russian
Spanish
Turkish (PDF)

Print / eBooks

Amazon
IndieBound

Print / eBook

Amazon
Barnes & Noble
Bookshop.org
IndieBound
German
Spanish
Turkish

Read Online

English and additional languages