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Charles Eisenstein

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Wir brauchen eine Revolution der Liebe – eine ganzheitliche Betrachtung zum Klimawandel (transkript)

March 11, 2020 by Charles Eisenstein

March 2020


Transkript eines Vortrags, den Charles Eisenstein am 7. Oktober 2019 beim Extinction Rebellion Klimacamp in Berlin gehalten hat. Mit freundlicher Genehmigung von Charles Eisenstein und Jens Wazel. Übersetzung von Michelle Warkentin, [Anm. d. Ü.: Hervorhebungen sind meine]

Hier zu sein, erinnert mich an die Occupy-Bewegung , an dieses Gefühl von Abenteuer, ein : lasst uns einfach etwas ausprobieren. Da ist sogar ein Gefühl von Naivität, einer Art Unschuld, etwas zu versuchen, das eigentlich unmöglich ist. Denn wie kann es uns gelingen, den gesamten Wirtschaftszweig der fossilen Brennstoffe zu stoppen? Aber wir werden es versuchen. Ich schätze wirklich alles, was naiv ist, jeden Versuch, das Unmögliche zu tun, weil es manchmal funktioniert. Und es funktioniert manchmal deshalb, weil das, was wir als möglich betrachten, viel kleiner ist als das, was wirklich möglich ist.

Einer der Kritikpunkte an Occupy war: soweit so gut, aber was sind eure Forderungen? Die Bewegung war nicht in der Lage, konkrete Forderungen zu stellen.Und ich habe damals gesagt, dass es dafür einen guten Grund gibt. Es ist ein Paradoxon: jede Forderung, die gestellt wird, ist entweder zu groß oder zu klein, es gibt kein dazwischen, weil das, was wir wirklich wollen, größer ist, als dass es mit einer Forderung ausgedrückt werden könnte.

Um was es uns wirklich geht, hier bei Extinction Rebellion, ist eigentlich nicht der Klimawandel. Durch den Klimawandel, die globale Erwärmung, wird gegenwärtig eine tieferliegende Energie zum Ausdruck gebracht. Aber die wahre Rebellion ist gegen das gesamte Weltsystem und die gesamte uns erzählte Geschichte, die gesamte Mythologie, in der diese Zivilisation seit Jahrhunderten lebt, vielleicht auch schon länger. Wogegen wir rebellieren ist etwas so allumfassendes, so universelles, dass wir nicht einmal wirklich wissen, was es ist, aber wir können es überall fühlen und die Auswirkungen davon sehen.

Diese Auswirkungen, wie das Artensterben, der Verlust an Biodiversität, Klimawandel, Armut, Rassismus, Gewalt, diese Auswirkungen sind Symptome und wir kennen ihre Ursache nicht wirklich. Ich hatte heute ein Erlebnis, auf dem Weg vom Flughafen, als Frederic und ich in der U-Bahn waren und als wir aussteigen wollten, streckte ein großer Mann, der vor uns ausstieg, seine Hand aus und schlug einem alten Mann mitten auf den Kopf. Wir haben nicht verstanden, warum, es war unerklärlich, aber es war dieser wahllose Ausbruch von Gewalt, ohne ersichtlichen Grund, und ich dachte: “Oha, das ist kein sehr gutes Omen für meinen Besuch in Berlin, das ist kein gutes Zeichen.“

Wenn wir so etwas miterleben, wie ist dann unsere Reaktion? Ich habe viele Reaktionen in mir durchgemacht. Es gab einen Moment des Hasses. Hass auf diesen großen Mann, der das getan hat und ich wollte es ihm heimzahlen. Bestimmt hätte ich ihm Angst eingejagt [Charles selbstironisch], aber ja, ich wollte ihn für einen Moment verletzen, für einen kleinen Moment. Und das nächste Gefühl war dann Neugier auf ihn. Was ist passiert, hat der alte Mann ihn vielleicht beleidigt? Ich glaube, der große Kerl, der den alten Mann geschlagen hat, war ein Immigrant, ich bin mir nicht sicher, er sah ein bisschen dunkler aus als der normale Deutsche. Ich weiß es also nicht, aber was, auf einer anderen, tieferen Ebene, schafft die Bedingungen dafür, dass Menschen sich so sehr hassen und was hat dieser Mann für eine Vorgeschichte, dass er sich nicht beherrschen kann, der in einem Moment so viel Wut empfindet, dass er die Kontrolle verliert und jemanden schlägt? Was ist ihm widerfahren, was ist mit meinem Bruder passiert, denn er war einmal, vor langer Zeit, ein Baby, er war das süßeste Ding der Welt. Er war unschuldig, er wollte spielen, was passierte mit ihm und was passierte mit seinen Eltern und seiner Gesellschaft und was passierte mit deren Eltern, was passierte mit uns allen?

Ich verstehe dann, dass, wenn ich mir diese Fragen nicht stelle, wenn ich bei meinem Hass auf diesen Mann stehenbleibe und es ihm heimzahlen will, ich dann nicht in der Lage bin, die Bedingungen zu verändern, die ihn zu diesem Mann gemacht und zu dieser Situation geführt haben. Dann werde ich ihn bekämpfen und dann wird jemand anderes kommen, den ich auch bekämpfe, bis ich mich in einem Krieg befinde, einem endlosen Krieg.

Wenn ich also etwas in dieser Welt sehe, das mir wehtut, wie z.B. diese gewalttätige Handlung oder das Verschwinden von Vögeln in Nordamerika – das geht mir gerade besonders nahe. Während meiner Lebenszeit hat es einen etwa 30%igen Rückgang von Vogelarten gegeben und nicht nur von seltenen Vögeln, sondern auch von den geläufigen Vogelarten, es gibt nicht mehr so viel Vogelgesang wie früher. In Deutschland gibt es einen 80%igen Rückgang an Fluginsekten, das gleiche gilt für Nordamerika. Als ich ein Kind war und wir mit dem Auto unterwegs waren, war die Windschutzscheibe übersät mit Überresten von Insekten. Wenn man heutzutage eine lange Fahrt unternimmt, dann gibt es dabei meistens keine Insekten mehr, die freie Natur ist nicht mehr so geräuschvoll, wie sie einmal war, es gibt nicht mehr so viel Leben.

Also ja, mir fallen diese Dinge auf und ich weiß, dass wenn ich mich auf die unmittelbare Reaktion einlasse, auf die uns unsere Geschichte konditioniert hat, dann besteht diese Reaktion darin, einen Schuldigen zu finden, jemanden zu finden, dem man es heimzahlen kann, den man besiegen kann, den man zerstören kann, den man dominieren kann, den man beschämen kann, auf den wir unseren Zorn lenken können, damit wir denjenigen zu Fall bringen und die Welt verändern können. Mir ist klar, dass das eine sehr oberflächliche Lösung darstellt, die tatsächlich Teil des Problems ist. Ich möchte mich an diesem Krieg nicht beteiligen, ich möchte zu den tieferen Ursachen vordringen, zu einem der tieferen Muster unserer Geschichte, und wenn ich „unsere Geschichte“ sage, dann sind vielleicht schon viele Leute mit meinen Ausführungen vertraut.

Ich spreche viel über die Geschichte, die unserer Gesellschaft zugrunde liegt, eine Geschichte der Trennung, eine Geschichte, die besagt, dass Du ein getrenntes Individuum bist, ein getrenntes Selbst und dort ist ein anderes getrenntes Selbst und da Du von mir getrennt bist, hat deine Freude oder dein Schmerz, deine Gesundheit oder deine Krankheit nichts mit mir zu tun. Wenn Du krank wirst, kann es mir gut gehen, passiert Dir ein Unglück, ist mir das egal, solange ich Dich daran hindern kann, dass es sich auf mich auswirkt. Wenn Du in Armut lebst, verzweifelt bist, hungrig bist, verärgert bist, geht mich das nichts an, solange ich eine ausreichend hohe Mauer baue, um Dir den Zugang zu verwehren. Wenn ich Dich dominieren kann, wenn ich all die anderen Individuen da draußen dominieren kann, dann geht es mir gut. Wenn ich die Bakterien beherrschen kann, wenn ich das Unkraut beherrschen kann, wenn ich die Terroristen beherrschen kann, wenn ich die Feinde beherrschen kann, wird es mir gut gehen.

Das ist die Geschichte der Trennung und auf einer kollektiven Ebene der Menschheit bedeutet das, dass menschlicher Fortschritt, der Fortschritt der Menschheit, durch Dominieren und Erobern der Welt zustande kommt. Vor einhundert Jahren wurde es genauso genannt: die Eroberung der Natur. Vor hundert Jahren haben wir alle die Eroberung der Natur dreimal hochleben lassen. Ernsthaft, es war kein Problem, die Eroberung der Natur zu feiern. Heute verwenden wir keine so explizite Sprache mehr, aber die Grundmentalität ist die gleiche geblieben. Diese findet sich zum Beispiel in der Technologie, in der wir die Naturkräfte nutzbar machen, und wir sprechen auch immer noch vom Arsenal. Das Arsenal, all die Waffen der Medizin, das Arsenal der modernen Medizin im Kampf gegen Krankheiten. Es gibt so viele Metapher: den Klimawandel bekämpfen, die fossile Brennstoffindustrie bekämpfen, es ist ein Kampf.

Somit ist das Schema für eine Weltveränderung, das Schema zum Sieg in der Geschichte der Trennung wie folgt: finde etwas, das bekämpft werden kann, zerstöre es, unterdrücke es, dominiere es, vernichte das Unkraut auf den Feldern, vernichte die Bakterien im Körper, töte die Krebszellen im Körper, bringt die Führungskräfte der Unternehmen zu Fall, setze jemanden unter Druck und alles wird besser. Zuallererst muss also der Feind ausfindig gemacht bzw. der Grund für etwas gefunden werden. Wenn wir uns also den Rückgang an Insekten, an Vögeln, an Plankton, das Sterben der Wale, Dürren und Überschwemmungen auf der ganzen Welt und extreme Wetterereignisse betrachten, dann wäre es schön, wenn wir einen einzigen Grund für all diese Dinge fänden, den wir dafür verantwortlich machen könnten. Aha, es ist die globale Erwärmung, das ist der Grund. Und nun wissen wir auch, was zu tun ist, denn wir haben ja einen Grund gefunden.

Ich habe mich mit einer anderen Interpretation befasst und ich möchte das hier gerne in die Konversation einfließen lassen, weil, wie ich bereits gesagt habe, die Motivation dieser Bewegung nicht von der globalen Erwärmung abhängig ist. Diese Motivation kommt aus einer tieferen Ebene, einem Gefühl, das alles falsch ist, dem Gefühl, dass die Welt so nicht sein sollte. Und ich bin überzeugt davon, dass, wenn die globale Erwärmung nicht gerade das Problem wäre, ihr trotzdem hier sein würdet, denn dieses Gefühl, das da etwas zutiefst falsch läuft in der Welt, ist ein stimmiges Gefühl.

Meine erste Erfahrung davon hatte ich in der Schule, in der Grundschule bereits, als etwas in mir sich fragte: es kann nicht richtig sein, den Montag zu hassen, wir sollten den Montag nicht hassen, wie haben wir nur so eine Welt hervorgebracht, in der wir den Montag hassen? Diese Tatsache allein genügt, um unsere gesamte Zivilisation anzuklagen. Jäger und Sammler hassen den Montag nicht, Kleinbauern hassen den Montag nicht. Es gibt immer noch Gegenden auf der Welt, wo das Leben nicht nach Wochentagen oder den Stunden auf der Uhr ausgerichtet ist. Das sind die Gegenden, in denen die meiste Freude, die größte Lebensfreude zu finden ist und wo sich das Leben am lebendigsten anfühlt.

Solange wir eine Gesellschaft haben, in der die meisten Menschen den Montag hassen und sich nach Freitag, nach ihrem Urlaub und der Pensionierung sehnen, solange werden wir hier sein, hier draußen. Der Klimawandel ist ein Symptom für etwas viel tieferliegendes und ich möchte hier darauf aufmerksam machen und folgende Botschaft vermitteln: lasst uns sorgfältig darauf achten, nicht das Symptom mit der Ursache zu verwechseln. Es ist eine verführerische Gewohnheit zu sagen: nun haben wir die Ursache gefunden, die Ursache für alles und somit auch die Lösung für alles. Wenn wir dieses eine Problem abstellen, dann ist alles wieder in Ordnung. Und wie können wir dieses eine Problem abstellen? Nun, hier ist ein weiterer Teil des Schemas: man gibt ihm eine Zahl. Es wird diesem einen wichtigen Problem eine Zahl zugeordnet und das ist dann parts per million [ppm, Teile pro Million] an CO2. Und wenn man es besonders kunstvoll machen möchte, dann kann man Methan und andere Gase in CO2-Äquivalente umrechnen und erhält so wieder eine Zahl. Und die Lösung ist dann, diese Zahl zu verringern.
Woher haben wir nun aber diese Mentalität, dass eine Zahl, etwas, das wir messen können, die Lösung für alles ist? Wenn Du nur diesen einen Gegenstand hättest, wären alle Deine Probleme gelöst. Wenn sich eine bestimmte Zahl in Deinem Bankkonto ändern würde, wären alle Deine Problem gelöst. Woher haben wir diese Mentalität? Sie stammt aus der Welt des Geldes, ist das nicht das Mittel, das alles löst?

Also, ich stehe dieser Mentalität skeptisch gegenüber und im allgemeineren Sinn, stehe ich jeder Reduktion der Welt auf Zahlen skeptisch gegenüber. Teil dieser Mentalität ist die Reduktion der Realität: der Natur auf eine Maschine, der Erde auf Ressourcen und des Lebens auf Dinge, das Leben wird beispielsweise zu Dienstboten der Menschheit reduziert. Es gehört zur Denkweise in Bezug auf die Domestizierung der Wildnis und es gehört zur Denkweise in Bezug auf die Eroberung. Die ultimative Eroberung besteht darin, alle Dinge auf Zahlen zu reduzieren. Dies ist auch die Grundeinstellung der Wissenschaft: alles zu messen und mathematisch zu beschreiben.
Diese Art, die Welt zu betrachten hat Wunder hervorgebracht und es uns ermöglicht, bestimmte Dinge zu erreichen, aber das, was wir heute vollbringen müssen, geht darüber hinaus. Wir können das nicht durch Reduktionismus und durch Eroberung erreichen und wir können es auch nicht erreichen, indem wir die Welt auf diese Weise betrachten. Ich glaube nicht, dass wir das Problem lösen können, wenn wir so vorgehen. Ich wünschte, es wäre so einfach. Ich habe an der Universität Mathematik studiert. Ich würde es begrüßen, wenn sich diese globale Situation auf ein mathematisches Problem reduzieren ließe und wir ein Kohlenstoffbudget hätten und hier einiges abziehen und dort einiges hinzufügen könnten. Wir könnten hier einen Wald roden und ihn mit einem Sonnenkollektorfeld dort aufwiegen und anhand von Zahlen vorgehen. Ein Teil meines Gehirns fühlt sich damit sehr wohl.

Das Problem dabei ist, dass immer etwas außer Betracht gelassen wird, wenn wir es anhand von Zahlen, Maßen, Messwerten und Mengen betrachten. Und was auch immer dabei ausgelassen wird, erweist sich dann als das Wichtigste von allem. Genau wie derjenige, der vom Wirtschaftswachstum ausgeschlossen wird. Und was ist das Wichtigste, im Sinne der Wirtschaft: es sind diejenigen, die den größten Reichtum schaffen, den größten finanziellen Reichtum, aber sind sie wirklich die Wichtigsten?

Was tragen Wale zum Kohlenstoffhaushalt bei, gibt es eine Zahl dafür? Ist es wichtiger, die gesamte Landschaft mit Windturbinen zu dekorieren oder ist es wichtiger, die Wale zu retten? Zwar kann den Windturbinen eine messbare Kohlenstoffwirkung zugeschrieben werden, was aber ist mit den Walen – sind sie wichtig oder vielleicht doch nicht so bedeutend? In Bezug auf den Klimawandel hat das einen sekundären Stellenwert, da wir diese große Krise haben, die wir jetzt bewältigen müssen – und es ist ein Krieg. Wir müssen in einer Kriegsmentalität sein und tun, was auch immer nötig ist, um diese Kohlenstoffwerte zu reduzieren. Also, die Wale – befasst sich hier einer mit den Walen?

In den 1970er Jahren ging es beim Umweltschutz um die Rettung der Wale und zwar nicht, weil einem schlimme Dinge widerfahren könnten, wenn man es nicht tut, sondern weil sie wunderbare Wesen sind und wir sie lieben. Es ging nicht darum, aus Angst zum Umweltschützer zu werden, sondern es ging darum, sich in die Welt zu verlieben – und genau darum geht es auch hier. Letztendlich geht es darum, das Leben in den Mittelpunkt zu stellen und wir wollen, dass sich diese Liebe zum Leben jetzt ausbreitet.

Tatsächlich stellte sich am Ende heraus, dass Wale in Bezug auf Kohlenstoff wichtig sind, denn sie transportieren Nährstoffe quer durch den Ozean. Sie ernähren sich in nährstoff-reichen Gebieten, in denen Kaltwasser von unten an die Oberfläche gelangt, das dann Plankton und die Nahrungskette versorgt. Und dann werden sie fett und ziehen an den Ort, an dem sie gebären und sie pinkeln und kacken und reichern das Wasser dort an. Wale, besonders Pottwale, tauchen tief und ernähren sich dort unten in der nährstoff-dichten Zone. Dann kommen sie wieder hoch, entleeren ihren Darm und bringen Nähr-stoffe an die Oberfläche. Wale, wie auch große Fische, tragen durch ihre Körperbewegung zudem dazu bei, die Schichten des Ozeans zu durchmischen.

Heute gibt es nur noch 10% der großen Fische, die es früher einmal gab, und weniger als 10% der Wale, die es vor ein paar hundert Jahren gab. Meistens liest man, dass es noch etwa 30% der Wale gibt, aber es sind wahrscheinlich eher 5%. Einige neuere genetische Studien weisen darauf hin, dass wir in etwa noch einen von 10 oder einen von 20 Walen haben, die wir früher einmal hatten. Früher konnte man über den Ozean schauen, und wenn man heute ein paar Wale sieht, ist man aufgeregt, aber früher konnte man hinausschauen und manchmal konnte man nicht einmal den Horizont sehen, weil der Nebel aus ihren Atemlöchern die Luft sättigte, Tausende von Walen.

Sie helfen also dabei, die Schichten des Ozeans zu durchmischen und sie transportieren Nährstoffe. Vielleicht wisst Ihr, wie die Wale ihre Lieder singen. Sie können einander aus Hunderten von Kilometern Entfernung hören und bilden so ein neuronales Netzwerk, ein Gehirn des gesamten Ozeans. Vielleicht stehen sie sogar in Verbindung mit dem Ozean, den dortigen Zuständen und untereinander, um die Nährstoffe genau dahin zu bringen, wo sie benötigt werden. Vielleicht lebt der Ozean. Sie transportieren also diese Nährstoffe und führen sie der Nahrungskette an Orten zu, die sonst tot wären. Ein Teil der Nahrungskette sind die Coccolithophoriden, eine Planktonart. Es gibt verschiedene Arten von Plankton, die eine Umhüllung um sich herum ausbilden. Diese Umhüllung besteht aus Kalzium-karbonat und wenn sie absterben, sinkt das Kalziumkarbonat auf den Boden und sequestriert den Kohlenstoff. Und ohne die Wale kann das Plankton nicht leben. Es sieht so aus, als wären Wale schließlich doch wichtig, denn sie helfen dabei, Kohlenstoff zu sequestrieren. Wenn wir das doch nur mit einer Zahl versehen könnten, dann könnten wir beweisen, wie wichtig sie sind und sie in den Kampf bezüglich der globalen Erwärmung miteinbeziehen. Aber Euch ist klar, dass wir das niemals messen können.

Wir können niemals die Bedeutung der Bären messen. Was tut denn ein Bär auch nützliches? Nun, ich bin mehr vertraut mit Nordamerika, aber etwas ähnliches passiert bestimmt auch in Europa: also, der Fisch, der Lachs kommt flussaufwärts aus dem Ozean und transportiert Nährstoffe aus dem Ozean landeinwärts. Die Bären fressen dann den Fisch, verschwinden im Wald und kacken in den Wald. Tatsächlich gibt es in Nordamerika – in einem gesunden Ökosystem – sowohl Schwarzbären als auch Grizzlybären, die viel größer sind. Die Schwarzbären sind gute Fischfänger und wenn ein Schwarzbär nun einen Fisch gefangen hat, dann versucht ein Grizzlybär, ihm den abzujagen. Also rennt der Schwarzbär so schnell er kann, tief in den Wald und verteilt so die Nährstoffe des Fisches noch tiefer in den Wald hinein. Ein Ökologe hat mir erzählt, dass an einigen Stellen die Hälfte des Stickstoffs in den Bäumen aus den Ozeanen kommt. Wie wir hier sehen können, ist das also ein wirklich wichtiger Prozess. Und durch diese Nährstoffe sind dann die Wälder widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Feuer, sodass sie mehr Kohlenstoff speichern. Gut zu wissen: die Bären sind also doch nützlich.

Hieran könnt ihr sehen, wie absurd der Versuch ist, einen lebenden Planeten auf eine Maschine zu reduzieren und seinen Zustand anhand lediglich einer Größe zu beurteilen. Meine Grundannahme ist also, dass die Erde lebt. Die Erde lebt und das bedeutet, selbst wenn wir die CO2-Emissionen auf Null reduzieren – und das als Nachhaltigkeit bezeichnen – wenn wir sie morgen auf Null reduzieren, aber weiterhin die Schlepp-netze über den Meeresboden ziehen und alle Fische töten, wenn wir weiterhin den Amazonas roden und die darunter liegenden Metalle abbauen, wenn wir weiterhin Feuchtgebiete für die Bebauung trockenlegen, wenn wir weiterhin die Wälder abholzen, dann wird die Erde immer noch den Tod durch eine Million Verletzungen erliegen, weil dies die Organe eines Lebewesens sind: die Wälder, die Feuchtgebiete, der Boden, die Fische, die Wale, dies sind Organe eines Lebewesens. Ohne sie stirbt der Planet an Organversagen.

Ich kann mich noch an die Bilder im Fernsehen von der Ölkatastrophe in den 1970er Jahren erinnern – es gab in den 70er und 80er Jahren einige große Ölkatastrophen – und ich erinnere mich an die Seevögel, die voller Öl waren und dort starben. Und ich erinnere mich, als ich unterwegs war, an den Tagebau, um die Kohle, die unter den Bergen lagert, zu gewinnen. Es wurden einfach ganze Berge zerstört. Und ich erinnere mich an eine Autofahrt, als ich durch die wunderbaren, unberührten Wälder des [amerikanischen] Westens fuhr, wo es diese gigantischen Bäumen gibt – Bäume, die so riesig sind, dass es zehn Menschen nicht schaffen, ihren Stamm zu umfassen – ich stellte also mein Auto ab und ging in den Wald hinein und dann endeten die Bäume 100 Meter nach der Straße. Sie waren nur noch zur Dekoration da und dahinter: die Abholzungen, all die toten Bäume.

Ich erinnere mich an all diese Dinge und ich wollte, dass das aufhört und – noch einmal – nicht deshalb, weil ich irgendeine Berechnung angestellt hatte. Das war vor dem Klimawandel, noch bevor jemand eine Ahnung davon hatte. In den 70er Jahren sprach man sogar von einer globalen Abkühlung, man hatte Angst vor einer Eiszeit. Es ging mir also nicht darum, etwas zu berechnen, weil es sich schlecht auf das Klima auswirken könnte. Ich wollte es deshalb, weil es mich persönlich verletzte. Ich liebe diese Seevögel, ich liebe diese Bäume.
Nun taucht also der Klimawandel auf und ich denke so bei mir: gut, nun muss sich etwas ändern, jetzt habe ich ein Argument. Ich muss niemanden dazu bringen, die Vögel und Bäume so zu lieben, wie ich es tue. Man muss sie nicht lieben, alles, was es braucht, ist Angst vor wirtschaftlichen Verlusten und dem Ende der Zivilisation. Jetzt muss etwas getan werden.

Und so wurde eine Liebesgeschichte durch ein Narrativ der Angst ersetzt. Und aus dem Umweltargument wurde mehr und mehr ein: wir müssen uns ändern, sonst werden uns schlimme Dinge passieren. Das ist ein eigennütziges Argument und ein gefährliches noch dazu, denn wenn man dieses Argument anführt, dann wird Eigennutz als der richtige Weg betrachtet, um Entscheidungen zu treffen. Mit dieser eingeschränkten Sichtweise ist es üblicherweise so, dass alle anderen Veränderungen vornehmen sollen, nur man selbst nicht. Dass also alle anderen Städte die Anpassungen durchführen, nur nicht die eigene; dass alle anderen Nationen die Veränderungen durchführen, außer der eigenen – all das lässt Eigennutz einen tun.

Ich betrachte die momentane ökologische Krise als eine Initiation unserer Spezies als Kollektiv, unserer Zivilisation. Wobei diese Initiation nicht darin besteht , etwas klüger zu werden und kohlenstoffneutrale Treibstoffquellen zu entdecken, um das Ganze am Laufen zu halten. Eine Welt aufrecht zu erhalten, in der die Menschen den Montag hassen, eine Welt aufrecht zu erhalten, mit einer Konzentration von Reichtum, mit Armut und Hässlichkeit und Ökozid, aber mit kohlenstoffneutralen Kraftstoffen – das ist nicht die Revolution, in der wir uns befinden. Die Revolution ist, dass wir uns in eine neue Geschichte – oder besser gesagt, eine neue und sehr alte Geschichte – und ein neues Verhältnis der Zivilisation gegenüber der Natur und dem gesamten Leben hineinbegeben: in eine Liebesbeziehung.

Abgesehen davon glauben die Menschen nicht wirklich, dass die Zivilisation zusammenbrechen oder die Menschheit aussterben wird, wenn wir so weitermachen. Sie glauben es nicht wirklich. Ich fürchte, dass sie da falsch liegen, aber noch mehr befürchte ich, dass sie recht haben. Lasst mich das erklären: Ich befürchte, dass sie falsch liegen. Ich habe Angst, dass wir die ökologische Grundlage unserer menschlichen Existenz zerstören und dass es keine siebente Generation mehr geben wird.

Aber ich habe mehr Angst davor, dass wir alles Leben auf der Erde zerstören und weiterhin als Menschheit existieren können, vielleicht sogar noch weiter wachsen. Tun wir das nicht schon seit Hunderten von Jahren? In jeder Generation auf der Welt nimmt die Lebendigkeit immer mehr ab. In jeder Generation gibt es mehr und mehr Menschen. Es gibt ein berühmtes Buch und einen Artikel von Steven Pinker, einem amerikanischen Philosophen und Anthropologen, in denen er sagt:“ wir leben in der besten Zeit, in der Menschen jemals gelebt haben, und ich kann es beweisen.“ Er sagt weiter: “Betrachten wir unsere Lebenserwartung – die bisher höchste; Alphabetisierungsrate – die bisher höchste; Anzahl der Menschen, die an Krankheiten und Gewalt sterben – die bisher niedrigste; Bruttoinlandsprodukt – das bisher höchste; wir sind reicher, gesünder etc., etc.

Nun, seine Angaben berücksichtigen nicht alles. Sie berücksichtigen nicht, dass die Selbstmordrate die bislang höchste ist, Depressionen und Suchterkrankungen einen Höchststand erreicht haben. Wir verhalten uns nicht so, als lebten wir in den schönsten aller Zeiten. Aber in gewisser Hinsicht geht es uns gut. Auch wenn wir nur noch 10% der Fische, halb so viele Bäume, 20% der Insekten, immer weniger Vögel, immer weniger Korallen, Feuchtgebiete und Wälder haben und der Erdboden überall am sterben ist, geht es uns gut.

Die Erfahrung lehrt uns, dass es so weitergehen wird und deshalb befürchte ich, dass die Menschen eben nicht recht damit haben, dass der Klimawandel tatsächlich keine Bedrohung für die Menschheit darstellt.
Was, wenn die Zukunft aus einer Betonwelt besteht, mit vielleicht einigen Parks aus ästhetischen Gründen, in der wir mit CO2 so verfahren, dass wir gigantische Maschinen installieren und die gesamte Landschaft mit Solarpaneelen und Windturbinen vollstopfen. Möglicherweise können wir auch die Luft nicht mehr einatmen oder es wird so extreme Kälte oder Hitze geben, dass wir uns nur noch in klimatisierter, in einer klimatisch kontrollierten Umgebung aufhalten können – und zwar dauerhaft. Und zur Nahrungs-erzeugung haben wir dann hydroponische Fabriken und große Behältnisse, in denen tierische Zellen in Kulturen wachsen und Roboter die hydroponischen Fabriken betreiben. Wir werden nicht einmal mehr Erde benötigen.

Als ich in Maine war, habe ich mir einen Vortrag von einem Austernbauern angehört, der eine Methode entwickelt hat, Austern zu züchten, ohne dafür je im Meer sein zu müssen. Er hat einen Weg gefunden, den Zuchtbetrieb in Innenräumen durchzuführen – genau wie bei Rindern und Schweinen – so auch bei Austern.

Deshalb bin ich besorgt über den Klimawandel und hier ist meine Antwort, meine Adaptation an den Klimawandel: die Übersäuerung der Ozeane spielt keine Rolle, denn man kann das alles ja auch in geschlossenen Räumen machen. Was, wenn das die Zukunft ist? Die Natur ist tot und die Menschen sind immer noch am Leben. Was, wenn die Einschüchterung nicht ausreicht? Was, wenn dieser Übergang nicht dazu dient, uns immer geschickter in Bezug auf unsere eigene Sicherheit werden zu lassen? Was, wenn es eine Revolution der Liebe ist? Was, wenn wir nicht zu der Veränderung gezwungen werden, sondern wir uns für diese Veränderung entscheiden müssen? Was, wenn es bei der Entscheidung, die uns bevorsteht, nicht um Nachhaltigkeit geht – darum, wie wir das erhalten können, was wir haben und wir so weitermachen können, wie bisher?

Was, wenn die Frage, die wir uns jetzt stellen sollten, lautet: in welcher Welt wollen wir leben – in einer lebendigen oder einer toten Welt?

Was, wenn es sich um eine Initiation in die Geschichte des „gegenseitigen Verbundenseins“ handelt und nicht in die der Trennung? Interbeing, diese gegenseitige Verbundenheit, ist meines Wissens nach ein Begriff, den Thich Nhat Hanh zuerst benutzt hat, es ist aber eine alte Auffassung. Diese findet sich im Buddhismus, im afrikanischen Denken – Ubuntu basiert auf derselben Auffassung. Es bedeutet: Ich existiere nur, weil du existierst, ich bin, weil Du bist und das geht über eine gegenseitige Abhängigkeit hinaus. Es ist nicht so, dass ich praktisch für das, was Du tust und von dem ich weiß, von Dir abhängig bin. Mein Verstand sagt mir, dass wenn irgendeiner von Euch krank werden und sterben würde, mir es dennoch gut geht, nicht wahr? Und vielleicht kann auch der Amazonas krank werden und sterben und mir wird es trotzdem gut gehen, wenn ich eine Klimaanlage habe, über Hydroponik verfüge, wenn ich also über die richtige Technologie verfüge, die all das ersetzen kann, was verlorengegangen ist.

Das ist es nicht, was Interbeing, diese gegenseitige Verbundenheit, bedeutet. Was es meint, ist, dass es eine Verbindung zwischen dem Selbst und dem anderen, zwischen innen und außen, zwischen Mensch und Natur gibt. Dass, wenn das Amazonasgebiet stirbt, auch etwas in mir stirbt. Etwas in mir stirbt, wenn irgendetwas auf der Welt stirbt oder leidet, dann leidet auch etwas in mir. Wenn Millionen oder Milliarden Menschen in Armut leben, dann bin auch ich in irgendeiner Weise arm, selbst wenn ich genug von allem habe, das ich messen kann, fehlt da etwas. Es besagt, dass die Erde nicht bloß ein Gegenstand ist, ein Selbst nicht nur im Menschen zu finden ist, dass die Erde ein Selbst ist und das alles, was sich auf dieser Erde befindet, ein Selbst ist, das alles auf der Erde beseelt ist und dass die Erde selbst beseelt ist. Dieser Seinszustand findet sich nicht nur in einen menschlichen Wesen, sondern wir sind umgeben von Wesen.

Nun sage ich nicht, dass wir aufhören sollten, die Emissionen fossiler Brennstoffe zu stoppen. Wenn wir die Erde nämlich als ein Wesen betrachten – auch wenn man nicht an die globale Erwärmung glaubt – würden wir immer noch die Ölbohrungen aufgrund der Ölkatastrophen stoppen wollen und aufgrund der Schäden für Wasser und Erdboden, die dort entstehen, wo nach Öl gebohrt wird. Habt ihr gesehen, was die Errichtung eines Ölförderfeldes der Natur antut? Habt ihr Bilder von der Ölsandförderung in Alberta [Kanada] gesehen, wo riesige Landschaften, die einst von Wäldern bedeckt waren, nun voller giftiger Abwasserlachen sind? Habt ihr die durch Gipfelabsprengung verschlissenen Berge gesehen? All die Orte, die durch Energieprojekte zerstört wurden?

Selbst wenn ihr nicht an die globale Erwärmung glaubt, die Erde aber als beseelt und kostbar und heilig betrachtet, muss all dies aufhören.

Ihr wißt, dass ich ein Buch zum Klimawandel geschrieben habe und dabei in Bezug auf die globale Erwärmung immer unsicherer wurde. Ich wurde mir aber immer sicherer darüber, dass wir uns genau jetzt ändern und damit aufhören müssen, all das zu tun, was die Erde umbringt. Meine Prioritäten als Umweltaktivist haben sich leicht verändert, als ich immer tiefer in das Paradigma der lebendigen Erde eintauchte und ich möchte euch diese mitteilen:
Für mich hat es oberste Priorität, jedes noch lebende, ursprüngliche Ökosystem zu bewahren und zu schützen, besonders das Amazonasgebiet, den Kongo, die Mangroven, die Korallenriffe – alles, was noch lebendig, noch intakt ist. Wir müssen das bewahren und ich könnte viele Gründe dafür anführen, z.B die Kohlenstoffsequestrierung und den Wasserhaushalt. Vieles, was der globalen Erwärmung zugeschrieben wird, läßt sich nämlich auf die Zerstörung des Wasserkreislaufs zurückführen, verursacht durch die Abholzung und die Zerstörung des Bodens durch die industrielle Landwirtschaft. Denn wenn der Boden zerstört und die Bäume abgeholzt werden, kann der Regen nicht mehr länger in den Erdboden einsinken, sondern er fließt ab und nimmt dabei das Erdreich mit sich. Und wenn es aufhört zu regnen, gibt es keine Bäume und kein Erdreich mehr, um die Feuchtigkeit aufzunehmen und diese dann wieder an die Luft abzugeben, damit die Regenzeit länger anhält, was dann sehr schnell zu Trockenzeiten führt. Und dann gibt es überhaupt keinen Regen mehr, denn die Wettergeschehnisse werden durch die Lebensbedingungen unter Kontrolle gehalten.

Es gibt ein Grundprinzip: das Leben schafft die Bedingungen, die für das Leben förderlich sind. Ein großer Wald zieht also all das Wasser empor und gibt dieses dann ständig an die Luft ab, den ganzen Wasserdampf. Und dieser Wasserdampf steigt auf, da er leichter ist als die Sauerstoffmoleküle. Dieser Wasserdampf steigt also auf und wenn er hoch genug gestiegen ist, verdichtet er sich zu Wolken und diese Kondensation erzeugt ein Tiefdruckgebiet, das dann wieder mehr Luft aus dem Wald, von der Oberfläche, aufsaugen kann. Das ist eine Pumpe, die Luft aus den Ozeanen ins Innere der Kontinente zieht.

Wälder erzeugen also tatsächlich Regen. Wenn man also die Wälder abholzt und dadurch kein Regen mehr fällt – und das geschieht weltweit – ist es bequem, zu sagen: ach ja, das passiert wegen der globalen Erwärmung. Aber das wird tatsächlich zu einem großen Teil durch die Zerstörung des Erdbodens in den Wäldern verursacht. Das Regenwasser kann dann nicht mehr aufgenommen werden und es kommt zur Überschwemmung, weil die Feuchtgebiete, die Wälder und der Erdboden, die normalerweise das Wasser aufnehmen, dieses nun nicht mehr können. Dadurch steigt die Oberflächentemperatur. Ihr wisst, dass es in einem Wald kühler ist, das liegt aber nicht nur am Sonnenschutz. Es liegt auch an der ständigen Verdunstung und wenn das Wasser verdunstet, wird es kühler. Wenn es kondensiert, erwärmt es sich wieder, aber da es in Höhenlagen kondensiert, in denen die Atmosphäre dünner ist, wird ein Großteil dieser Wärme in den Weltraum abgestrahlt. Das ist also eine Ursache für die Erwärmung der Oberflächentemperatur, die nichts mit Treibhausgases zu tun hat.

Das ist ein Beispiel für die Lebendigkeit der Erde. Genauso wie ein Körper eine konstante Temperatur aufrechterhält, so behält auch die Erde einen konstanten – nun, nicht konstanten – aber einen stabilen Temperaturbereich bei. Und dieses tut sie nicht aufgrund von geomechanischen Kräften, sondern aufgrund von Lebenskräften. Indem wir also das Leben zerstören, ist es so, als ob Ihr die Zellen Eures Körpers zerstört und Eure Organe dann nicht mehr richtig arbeiten und dadurch kann dann die Körpertemperatur nicht mehr so genau eingehalten werden, wenn ihr aber einen strapazierfähigen Körper und strapazierfähige Organe habt, dann könnt ihr euch an viele verschiedene Gegebenheiten anpassen.Wenn ihr kräftig seid, könnt ihr bei Hitze schwitzen und bei Kälte zittern und es wird euch nichts passieren. Der Erde würde nichts passieren – ich bin ziemlich sicher, dass der Erde nichts passieren würde – wenn sie strapazierfähige Organe hätte, aber wir zerstören ihre Organe, eines nach dem anderen. Die oberste Priorität ist also, all die Organe zu schützen, die noch intakt sind, wo es noch Gesundheit gibt. Auf einer spirituelleren Ebene ist das dort, wo das Gesundheitsgedächtnis der Erde noch vorhanden ist. Wenn es auch nur einen Ort gibt, das Quellgebiet des Amazonas ist vielleicht das wichtigste, an dem das Gesundheitsgedächtnis der Erde noch vollständig vorhanden ist, dann wird es immer Hoffnung geben. Das ist also meine oberste Priorität.

Die zweite Priorität ist, den angerichteten Schaden wieder gut zu machen und das kann am besten durch Wiederaufforstung, regenerative Landwirtschaft und Meeresschutz-gebiete geschehen. Für mindestens die Hälfte der Ozeane sollte der Fischfang verboten werden, so dass die angerichteten Schäden heilen und die Organe wieder nachwachsen können.

Und es gibt Menschen, die hier schon wunderbare Arbeit in der regenerativen Landwirtschaft und in Projekten zur Wassersanierung leisten. Einige von Euch kennen vielleicht die Arbeit des chinesisch-amerkanischen Filmemachers John Liu, der die Restauration des Lössplateaus in China dokumentierte. Ein Gebiet, meines Wissens nach von der Größe Belgiens, das vollends zur Wüste geworden war, ist nun durch menschliche Intervention wieder vollkommen grün. Ich werde hier nicht näher darauf eingehen, aber diese Arbeit geschieht und ist meiner Meinung nach die ökologisch wichtigste Arbeit, die momentan stattfindet.

Zudem sollten wir Anbaumethoden wählen, die die Humusschicht nicht zerstören und das Grundwasser nicht vergiften, die Erde nicht vergiften, sondern die Humusschicht wieder regenerieren. Den meisten von Euch ist das wahrscheinlich bereits bekannt, aber ich möchte darauf hinweisen, dass uns damals, als ich noch zur Schule ging, beigebracht wurde, dass es 500 Jahre braucht, um 2,5 cm Humusschicht aufzubauen. 500 Jahre wurde uns gesagt. Aber einige Landwirte und Viehzüchter schaffen das mittlerweile in 1 bis 2 Jahren, weil sie verstehen, was der Boden braucht und dass es eine Zusammenarbeit sein muss. Sie tun das durch ganzheitliche Weidehaltung von Rindern und Schafen, in einer Weise, die Herdentiere in der Natur nachahmt und beim Ackerbau durch Direktsaat ohne Bodenbearbeitung, so dass beim Anbau von Nahrungsmitteln Ökosysteme nachgeahmt werden. Das ist also die zweite Priorität.

Für mich hat es dritte Priorität, die Erde nicht mehr mit Pestiziden, Herbiziden, Giftmüll, radioaktivem Abfall, elektromagnetischer Belastung, pharmazeutischen Rückständen, Insektiziden usw. zu übergießen, weil dies so ist, als würde man seinen Körper ständig vergiften, und ich denke, dass der Rückgang von Insekten, Amphibien und Vögeln zu einen großen Teil daran liegt.

Wo ich lebe, gibt es jetzt ein Virus, vor dem die Menschen Angst haben, er wird EEE-Virus genannt. Jemand starb in Rhode Island, wo ich lebe, und deshalb wird der gesamte Staat besprüht, denn es wird durch Mücken übertragen. Eine Person ist gestorben und es wird der gesamte Staat mit Insektiziden besprüht, um die Mücken zu töten. Das ist die Mentalität, von der ich gesprochen habe: man findet einen Feind. Wenn es ein Problem gibt, sucht man sich einen Feind: man findet etwas, dass man töten kann. Es wurde also der ganze Staat mit Insektiziden besprüht und ich fragte mich: versteht ihr denn nicht, dass dadurch auch die Libellen getötet werden, die die Mücken fressen, dass ihr das Ökosystem durcheinander bringt, dass es nächstes Jahr, weil ihr das tut, noch mehr Mücken geben wird, dass die Vögel, die die Mücken fressen, vergiftet werden?

Aber aus der Mentalität heraus: die Öffentlichkeit hat Angst, es muss etwas getan werden, tut etwas, tut endlich etwas, sofort!, es ist dringend, es eilt, tut etwas – gibt man im Grunde genommen den Machthabern noch mehr Befugnisse für die Dinge, von denen sie ohnehin schon wissen, wie sie zu tun sind. Sie haben keine Ahnung von dem, was getan werden muss. Eine der Forderungen von Extinction Rebellion ist: sagt die Wahrheit, sagt die Wahrheit. Es ist allerdings so, dass sie die Wahrheit gar nicht kennen, sie kennen die Wahrheit einer lebendigen Erde nicht, sie sind sich wahrscheinlich der Wahrheit nicht bewusst, dass das Leben die Bedingungen schafft, die für das Leben förderlich sind.

Und das bringt mich zurück zu: entweder ist jede Forderung, die wir stellen, zu groß, weil die Machthaber nicht wissen, wie sie es machen sollen oder sie ist zu klein, weil, wenn wir sie dazu auffordern, etwas tatsächlich machbares zu tun, es nicht genug ist, nicht einmal ansatzweise genug. Ich glaube nicht, dass sie wissen, wie der Verbrauch fossiler Brennstoffe wirklich verringert werden könnte. Das ist eine Forderung, die einerseits zu groß und dennoch zu klein ist. Was wir wollen, ist viel mehr als das, ist eine größere Veränderung und gleichzeitig ist es zu groß, weil sie nicht wissen, wie sie das machen sollen.

Sollten sie zum Beispiel Steuern auf Kohlenstoff erheben, dann haben wir ein ganzes System, das untrennbar mit fossilen Brennstoffen verbunden ist. Schaut euch an,was in Frankreich passiert, wer dort leidet. Der Protest der Gelbwestenbewegung ist unter anderem auf die Erhöhung der Benzinpreise zurückzuführen. Diese Menschen sind nicht habgierig und böse, sie leiden, sie sind verzweifelt.

Daher muss sich das gesamte Finanzsystem verändern, das gesamte Wirtschaftssystem muss sich verändern. Das ist etwas, dass man nicht wirklich fordern kann: macht das! Es liegt nicht in ihrer Macht. Genau genommen sind sie viel weniger mächtig, als wir meinen.

Manchmal treffe ich Menschen in Machtpositionen und ich frage sie dann, warum sie nicht dieses oder jenes tun. Und sie entgegen mir: „Charles, ich bin auch Ihrer Meinung, aber es gibt da die Oppositionspartei, die Wertpapiermärkte und wenn mein Land etwas bestimmtes tut, dann reagieren die internationalen Finanzmärkte darauf negativ und unsere Zinsen steigen.“ Ich meine, sie fühlen sich nicht mächtig. Oder wenn man sich mit einem Unternehmensleiter unterhält, fühlt sich dieser ebenfalls nicht mächtig: „Meine Aktionäre, meine mittlere Führungsebene, meine Zulieferkette, die Märkte, die Verbraucher, die Preise…“ – sie fühlen sich nicht mächtig. Was ich sagen will, ist, dass wir nicht wissen, was zu tun ist, niemand weiß das – und dass es etwas Gutes ist, das nicht zu wissen. Viel besser jedenfalls, als zu denken, dass man weiß, was zu tun ist, obwohl man es eigentlich nicht weiß, sondern dass einem klar wird: wow, wir sitzen im selben Boot und wir wissen nicht, was wir machen sollen.

In gewisser Weise wissen wir schon, was zu tun ist. Wir wissen, dass wir die Landwirt-schaft auf eine andere Art betreiben können, die mindestens genauso viele Menschen ernährt und den Boden regeneriert und Leben wiederherstellt. Wir wissen, was zu tun ist, aber wie kommen wir dahin? Ich habe darauf keine Antwort und ich bin nicht hier, um Euch zu sagen, wie Eure Forderungen aussehen sollten. Meiner Meinung nach habt Ihr wahrscheinlich einen guten Ausgangspunkt. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob sie als Forderungen bezeichnet werden sollten. Für mich bedeutet eine Forderung, dass ich eine gewisse Macht über Dich habe. Etwas zu fordern bedeutet: tu das, ansonsten…! Mach das, anderenfalls werden Dir schlimme Dinge widerfahren.

Aber ist das wirklich die Lösung? Sind wir ihnen in puncto Macht überlegen, überlegen bezüglich der Fähigkeit, Gewalt zu verbreiten? Haben wir mehr Macht, können wir sie so einschüchtern, dass sie sich verändern? Oh-oh, wenn wir ihre Forderungen nicht erfüllen, oh-oh, dann werden schlimme Dinge passieren, oh-oh. Ist das wirklich der Plan? Wären sie böse, wäre das der einzig mögliche Plan. Wenn wir meinen, dass sie sich nie verändern werden, weil sie sich nicht verändern wollen, diese Scheißkerle, dass sie gierig sind, ihnen alles egal ist und sie nicht, so wie wir, ein Gefühl der Liebe verspüren, dann müssen wir dafür sorgen, dass sie sich verändern. Entweder durch die Prognose einer Klimakatastrophe oder durch Angst vor sozialen Unruhen, weil wir die Straßen blockieren werden und zu ihren Regierungsgebäuden aufmarschieren, um sie zu Fall zu bringen. Wenn sie völlig böse sind, ist das der einzig mögliche Plan.

Meiner Meinung nach kann das nur in die Verzweiflung führen. Wir kennen das Drehbuch: es werden Straßen blockiert und soziale Unruhen entstehen, die Polizei erscheint, jemand wird durch einen Polizisten verletzt, dann geraten die Menschen darüber in Empörung, der Schwarze Block tritt auf und so wird die Gewalt gerechtfertigt, weil der Staat ja gewalttätig ist und letztendlich wendet sich dann die Öffentlichkeit gegen Euch, aber Ihr fühlt Euch im Recht, bis zum Schluss meint ihr, im Recht zu sein – und nichts ändert sich. Wir kennen das alles schon und das Problem besteht grundsätzlich darin, dass die momentanen Machthaber – der Staat, die Unternehmen, die Banken, die Polizei, das Militär – einfach mehr Macht haben. Wenn Ihr gegen sie kämpft, werden sie zurückschlagen – und sie werden gewinnen.

Die Hoffnung liegt nicht darin, den Kampf zu gewinnen. Die Hoffnung liegt darin, zu erkennen, dass wir im selben Boot sitzen und dass – auf einer bestimmten Ebene – sie dasselbe wollen wie wir. Die Hoffnung liegt in einem Sinneswandel. Die Hoffnung liegt in einem Erwachen der Liebe für das Leben, der Liebe zu einem lebendigen Planeten, so dass die Menschen den Mut haben werden, die notwendigen Veränderungen auf allen Ebenen durchzuführen. Wir müssen erkennen, dass es für Politiker oder Manager Mut braucht, um auch nur einen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit zu gehen – ich nenne es übrigens nicht gerne Nachhaltigkeit, weil ich das, was wir momentan haben, nicht aufrechterhalten möchte, werde aber den Begriff vorerst verwenden – einen Schritt in Richtung Ökologie zu beschreiten, erfordert Mut. Es scheint undurchführbar, es wirkt beängstigend. Wie schafft man die Voraussetzungen für Mut, wie können sich die Menschen mit der Liebe verbinden, aus der Mut erwächst?
Mut ist Liebe, er erwächst aus der Liebe. Wie können wir Menschen wieder den Schmerz einer sterbenden Erde fühlen? Es geht nicht darum, schlechte Nachrichten zu vermeiden. Ich werde hier keine Antworten auf diese Fragen anbieten, ich weiß aber, das es die richtigen Fragen sind. Wie überwinden wir die Hindernisse, die uns davon abhalten, diese wunderschöne Erde zu lieben? Wie heilen wir die Traumata, die uns gefühllos gegenüber dem Schmerz anderer werden lassen – dem Schmerz anderer Wesen, nicht nur anderer Menschen? Wie überwinden wir die Gewohnheit, einander zu bekämpfen?

Ohne Frieden wird es keine Heilung geben. In einem Krieg denkt niemand über die Umweltschäden nach, es geht dann nur um militärische Ziele. Dasselbe gilt für jeden anderen Krieg, auch für die Polarisierung unserer Gesellschaften: wir gegen die anderen. Solange unsere Energie in „wir gegen die anderen“ gebunden wird, können wir nicht die Richtung ändern. Es ist, als wären wir auf einem großen Schiff und wir müssen, um die Richtung ändern zu können, uns alle zusammen in die Riemen legen und das Ruder herumreißen. Stattdessen sind es vielleicht ein Prozent der Menschen, die gemeinsam am Ruder drehen und alle anderen bekämpfen sich untereinander. Es ist unmöglich, die Richtung zu ändern, wenn wir uns gegenseitig bekämpfen. Das bedeutet, dass Friedensarbeit gleichbedeutend mit Umweltarbeit ist und Heilungsarbeit gleichbedeutend mit Umweltarbeit. Und zwar auf jeder Ebene der Heilung: soziale Heilung, psychologische Heilung, jede Art von Heilung. Gewaltfreie Kommunikation wäre hier ein Beispiel.

Um wieder auf den Klimawandel zurückzukommen: ich sehe ihn als ein Symptom unserer gesamten Gesellschaft, was bedeutet, dass sich alles verändern muss. Und nun könntet Ihr einwenden: Ja, das stimmt schon, aber damit können wir uns später befassen, denn jetzt geht es um ein 2-Jahres-Zeitfenster oder 5-Jahres-Zeitfenster – wie auch immer der Zeitraum sein mag – um die Kohlenstoffemission um X-Prozent zu verringern, ansonsten haben wir irreversible Wendepunkte überschritten und landen dann in einem unkontrollierbaren Teufelskreis und sind somit dem Untergang geweiht. Deshalb müssen wir all die andere Heilungsarbeit erst einmal zurückstellen und unser Augenmerk auf den einen, bedeutendsten Punkt richten, der wichtiger ist als alle anderen, nicht wahr?
Eine Angelegenheit ist wichtiger als alles andere, es muss sofort etwas getan werden, das entspricht einer Kriegsmentalität: der Feind steht vor der Tür, wir haben keine Zeit für Kunst, keine Zeit für Heilung, keine Zeit für Musik, keine Zeit für Liebe.

Es gibt da diese eine Sache, die wichtiger ist als alles andere, und wir kennen diese eine Sache, also schließ Dich dem Kreuzzug an. Ich misstraue dieser Denkweise. Es tut mir leid, dass so zu sagen und vielleicht sind einige auch darüber verärgert. Einige Menschen sind recht häufig darüber verärgert und sagen dann zu mir: „Charles, Du bist ein Klimaleugner. Du lenkst die Aufmerksamkeit von der wichtigsten Sache ab: die Welt zu retten.“ Es wurde schon viel Schaden angerichtet, um die Welt zu retten. Adolf Hitler glaubte, die Welt vor der größten Bedrohung seiner Zeit zu retten: der genetischen Degradation. Diese Vorstellung wurde übrigens in Amerika erfunden. In der Wissenschaft bezeichnete man 1920 die genetische Degradation einstimmig, beinahe einstimmig, als größte Bedrohung für die Menschheit. Und ich sage hier nicht, dass der Klimawandel mit Eugenik zu vergleichen ist. Was ich sage ist, dass wir bei jeder Ideologie, die behauptet, die wichtigste Ursache zu kennen und wir uns selbst zur Rettung der Welt beglückwünschen, etwas vorsichtig sein sollten.

In meinem Land gibt es Leute, die sich ihr ganzes Leben lang dafür einsetzen, Menschen aus dem Todestrakt zu befreien. In Amerika gibt es die Todesstrafe, die Hinrichtung, und manchmal werden unschuldige Menschen hingerichtet und es gibt Leute, Aktivisten, die versuchen, dieses System zu ändern. Ist das, was sie tun nicht wichtig, weil wir, wenn der Meeresspiegel um 20 Meter ansteigt, sowieso alle tot sein werden und sie deshalb ihre Energie nicht darauf verwenden sollten? Und was ist mit den Menschen, die versuchen für die Obdachlosen eine Unterkunft zu finden, Sozialarbeit leisten oder mit misshandelten Kindern arbeiten – ist nichts davon wichtig?
Auf einer bestimmten Ebene wissen wir, dass das globale Klima und das politische Klima und das soziale Klima und das psychische Klima, dass diese alle zusammenhängen. Und dass eine Gesellschaft, die ihre wehrlosesten Mitglieder ausbeutet, auch die schutz-losesten Orte der Erde ausbeuten wird, dass das alles miteinander zusammenhängt.

Ich wollte Euch nur darauf hinweisen, dass wir – bezüglich dieser Kreuzzugs-Mentalität, die Welt zu retten – vorsichtig sein und bedenken sollten, dass das alles so viel größer ist als das, was wir als Klimawandel bezeichnen. Dass es eine Revolution der Liebe ist und das jeglicher Dienst daran ein Dienst an allem ist, einschließlich des Klimas. Darauf zu vertrauen, dass wir Teil eines Prozesses sind, der unvorstellbar größer ist als wir selbst und den wir nicht verstehen können.

Ich frage mich gerade, wie viel tiefer ich hier gehen sollte. Für mich ist die Erde nicht nur lebendig, sondern die Erde hat ein Bewusstsein, die Erde ist ein vollwertiges Wesen, genauso wie ein Mensch. Dass die Erde uns gerade beobachtet und sich über uns bewusst ist, dass wir nicht alleine sind, dass die Sonne uns gerade genauso fühlt wie wir die Sonne, dass den Ereignissen unseres Lebens eine Intelligenz innewohnt. Manchmal erfährt man diese Intelligenz als Synchronizität – ein Eindruck, dass etwas vorherbestimmt war – als eine unerklärliche, verblüffende Erfahrung. Das ist nicht nur meine Auffassung, denn die meisten indigenen Völker hatten schon immer – und haben sie noch – die Überzeugung, dass alles aus Wesen besteht. Dass diese Bäume dort drüben Wesen sind, sie sind sich unserer bewusst, sie machen gerade eine Erfahrung.

Meine Geburtsreligion ist die Wissenschaft. Meine Geburtsreligion findet das lächerlich: das sind keine Wesen, das ist nur hölzernes Gewebe. Die Sonne ist kein Wesen, sondern nur ein großer Ball aus Wasserstoffgas, in dem eine Kernfusion abläuft und ich projiziere eine Wesenheit auf sie, aber das gibt es wirklich nur beim Menschen, die Erde ist ein totes Gebilde. Erkennt Ihr, wie das Teil des Problems ist: die Erde ist ein totes Gebilde? Wenn dem so ist, warum nicht unseren Nutzen maximieren, warum sie nicht in einen gigantischen Tagebau, in eine Müllhalde und einen Parkplatz verwandeln? Warum denn nicht, es ist doch nur ein Gegenstand. Das ist die Mentalität, die sich ändern muss. Das ist die Revolution, in der wir uns befinden: sie nicht nur als einen Gegenstand zu betrachten, sondern als lebendig und heilig und wertvoll. Etwas, das wir lieben können.

Und wenn ich mich verbunden fühle mit – nennen wir es eine größere Intelligenz, die Teil einer Welt ist, die sich auf natürliche Weise zu immer mehr Leben, immer mehr Komplexität hinbewegt und deshalb sind wir hier, um der Welt dabei zu helfen, immer lebendiger zu werden – wenn ich mich also mit dieser Intelligenz verbinde, dann muss ich nicht mehr alles beaufsichtigen und der Welt, die über keine Intelligenz verfügt, eine Intelligenz aufzwingen, einer Welt, die über keines dieser Dinge verfügt, eine Bedeutung aufzwingen, einen Verwendungszweck aufzwingen, eine Heiligkeit aufzwingen. Ich weiß, dass all das bereits vorhanden ist und ich kann danach lauschen und danach suchen und ich kann fragen, wie ich daran mitwirken kann, was ich jetzt tun kann und dass es eine Intelligenz gibt, die mir sagen wird, worin jetzt meine Aufgabe besteht. Sie spricht zu mir durch mein Herz, indem sie dafür sorgt, dass mir etwas sehr wichtig ist, dass sie mich dazu bringt, etwas zu lieben. Und dann weiß ich auch, was zu tun ist. Vielleicht ist es etwas Großes oder ich weiß, jetzt ist es richtig, mit einem Zelt hierherzukommen und auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. In einem anderen Moment ist es das richtige, meine kranke Mutter zu besuchen. Oder vielleicht ist es meine Aufgabe, jemanden aus dem Todestrakt im Gefängnis zu befreien.
Manchmal sagt der Verstand: ja, was Du da tust, hilft dabei, die Welt in Bezug auf den Klimawandel zu retten. Manchmal sagt der Verstand aber auch: Herz, was Du von mir verlangst, wird die Welt nicht retten, es wird überhaupt nichts Gutes bewirken. Worauf ich hinaus möchte ist, dass unser Verstand im Moment nicht so richtig versteht, wie die Welt funktioniert, denn unser Verstand ist auf Trennung konditioniert.

Ich habe gerade das Gefühl, dass ich hier zu weit gehe, dass es vielleicht zu lang wird. Okay, ich habe nun schon sehr lange geredet. Mein Verstand ist besorgt, dass einige Menschen wütend auf mich sein werden, weil ich hier, auf diesem Klimakreuzzug, sage, dass vielleicht gerade diese Idee eines Kreuzzuges, eines Kampfes, diese Idee, die Welt retten zu wollen, dass das möglicherweise ein Teil des Problems ist. Ich fühle hier wirklich einen anderen Geist, denselben Geist wie, ich sagte es bereits, bei Occupy Wall Street. Tatsächlich ging es bei Occupy Wall Street nicht um die 99% gegen die 1%. Jedenfalls habe ich das dort so gesagt. Ich sagte, dass es für die 1% auch nicht funktioniert. Es funktioniert darum nicht, weil wir deshalb nicht hier sind, wir sind nicht deshalb hier auf der Erde geboren, um die 1% zu werden. Wir sind nicht deshalb hier geboren, um zu dominieren und zu kontrollieren. Wir sind geboren, um unsere Begabungen für etwas einzusetzen, das wir mehr lieben, als unser eigenes Leben.

Die Natur ist kein „Krieg aller gegen alle“, wie Rudolf Steiner es nannte, es ist kein Krieg von „jeder gegen jeden“. Ja, es gibt Konkurrenz in der Natur, aber viel wichtiger sind Kooperation und Symbiose. Jede Art in einem Ökosystem ist dazu da, diesem Ökosystem ein Geschenk zu machen. Eliminiert man eine Art, sind alle schwächer. Es ist eben nicht so, dass 20 verschiedene Vogelarten miteinander konkurrieren und wenn wir alle Rotkehlchen loswerden, es den anderen Vögeln dann besser geht, weil es weniger Konkurrenz gibt. Nein, jeder Vogel macht etwas ein bisschen anders und dadurch wird das Ganze lebendiger. Alle sind lebendiger, wenn einer lebendiger ist, jeder bringt ein Geschenk mit, und das gilt auch für uns selbst.

Das gleiche gilt für uns Menschen, für die Menschheit. Wir sind nicht der große Fehler der Natur und die Natur wird ohne uns nicht besser dran sein. Wir sind aus einem ganz bestimmten Grund hier. Wir kennen diesen Grund jetzt noch nicht, denn wir sind noch Kinder, als Spezies sind wir immer noch Kinder. Lasst es mich so sagen: als Massengesellschaft sind wir immer noch als Kinder zu betrachten. Ein Kind spielt und entdeckt seine Begabungen, es wird größer und größer und dann, als Teenager sieht es so aus, als sei dieses Wachstum unaufhaltsam. Es muss sich etwas ändern und dann kommt es zu einer Initiation. Nach dieser Initiation spielt man nicht mehr nur, sondern wird zu einem vollwertigen Mitglied des Stammes und setzt seine Begabungen zum Nutzen des Stammes ein. Die Menschheit ist dabei, genau diesen Punkt zu erreichen, an dem sie nicht einfach immer weiter wachsen wird. Wir sind fast fertig mit dem Wachstum, genau wie ein Teenager schon fast ausgewachsen ist. Wenn man sich Bevölkerungsstatistiken anschaut, zeigt sich eine rapide Verlangsamung des Wachstums der Weltbevölkerung. Wir werden noch zu meinen Lebzeiten das Bevölkerungsmaximum erreichen und dann, wahrscheinlich um 2050, wird sich die Weltbevölkerung stabilisieren und vielleicht sogar etwas zurückgehen.

Wenn ein Lebewesen ins Erwachsenenalter eintritt und aufhört, immer größer zu werden, findet eine andere Art von Wachstum, eine andere Art der Entwicklung, statt. In diese Phase treten wir gerade ein. Dazu gehört, dass unsere Begabungen und Ressourcen nicht mehr dazu verwendet werden, immer größer zu werden, sondern wir schließen uns dem Stamm, der Familie allen Lebens dieser Erde an und fangen an zu fragen: Was ist unsere Bestimmung? Warum sind wir hier? Was ist unsere Begabung? Warum sind wir geboren worden? Warum hat Mutter Natur uns das Leben geschenkt? Warum sind wir hier – das ist die Frage, die wir uns stellen müssen. Ich kenne die Antwort für die nächsten 300 Jahre: um den Schaden, den wir angerichtet haben, wieder gutzumachen. Das ist klar ersichtlich. Für die kommenden 10.000 oder 100.000 Jahre weiß ich es nicht. Wir sind noch sehr jung. Könnt Ihr Euch vorstellen, was aus uns in 100.000 Jahren werden kann, wenn wir uns von der Frage leiten lassen: Was ist unser Beitrag zu dem Stamm, der Familie allen Lebens auf der Erde, warum sind wir hier?

Nun, das gleich gilt für uns als Individuen: wir sind mit einer Begabung geboren worden. Deshalb sind auch die 1% nicht glücklich, deshalb funktioniert es auch für sie nicht wirklich. Reichtum, Besitztümer, Macht: all das ist ein Ersatz für das, was jeder Mensch wirklich möchte. Was wir wirklich wollen, ist, ein vollwertiges Mitglied des Stammes zu sein. Wir wollen unsere Begabungen zum Ausdruck bringen, wir wollen dazugehören, wir wollen uns hier zu Hause fühlen.

Ich könnte über viele Dinge sprechen. Ich überlege, was jetzt das wichtigste sein könnte. Ich werde diesen Vortrag sehr bald beenden. Also, ich bin sehr hoffnungsvoll. Ich verspüre keine Verzweiflung, die so viele in dieser Bewegung empfinden. Ich fühle sehr viel Trauer. Ich fühle sehr viel Schmerz, weil ich mir darüber bewusst bin, was auf dieser Erde alles passiert und ich das fühlen kann. Wenn ich in Verzweiflung geraten bin, ist mir später klar geworden, dass diese Verzweiflung eine Flucht davor war, die Trauer tatsächlich zu spüren. Verzweiflung übernimmt die Trauer und macht daraus eine Geschichte über die Zukunft, eine Geschichte, die besagt: wir sind verloren, es ist alles vorbei, es gibt keine Hoffnung. Aber das ist nur eine Geschichte und diese Geschichte beruht auf falschen Annahmen. Annahmen darüber, wie die Welt funktioniert, Annahmen darüber, was möglich ist, Annahmen darüber, wer mächtig ist, wie Veränderung geschieht. Wenn Ihr also verzweifelt seid, möchte ich, dass Ihr das versteht und es wieder auf die Trauer zurück-bringt. Das ist die Triebfeder hinter der Verzweiflung und kann in eine andere Richtung gelenkt werden.

Ich werde Euch einige Gründe nennen, warum ich hoffnungsvoll und optimistisch bin. Hoffnung ist keine Phantasterei, Hoffnung ist eine Vorahnung. Vorahnung bedeutet, etwas wahrzunehmen, was in der Zukunft liegt, etwas bezüglich der Zukunft zu erfühlen. Es ist die Zukunft, die in die Gegenwart hineingreift und uns berührt, das ist es, was Hoffnung ist. Es ist keine garantierte Zukunft, aber eine mögliche Zukunft und wir können spüren, dass das real ist. Ich werde Euch also 5 Gründe nennen, weshalb ich hoffnungsvoll bin. Der erste Grund ist, weil ich Erfahrungen gemacht habe, die aus der Zukunft stammen und sich im Moment des Erlebens völlig real angefühlt haben. Nicht als Abweichungen von der Realität, sondern als Zusicherung dessen, was kommen wird.
Der zweite Grund ist, weil ich in meinem Leben Erfahrungen gemacht habe, die, von meiner wissenschaftlichen Ausbildung her betrachtet, unmöglich sein müssten, die aber trotzdem passiert sind und mir klargemacht haben, dass das was mir als möglich vermittelt wurde, viel kleiner ist als das, was wirklich möglich ist.
Der dritte Grund: wie kommt es zu einer großen Veränderung? Es passiert durch einen Krisenprozess, dem Zusammenbruch einer Geschichte, einer Sichtweise, einem Selbstverständnis. Darauf folgt eine Zeit des Nichtwissens, ein leerer Raum und dann die Geburt von etwas neuem. Das passiert auch bei einer Initiation und das passiert gerade jetzt. Das ist der dritte Grund.

Der vierte Grund: das seid Ihr, die ich hier vor mir sehe. Wie kann ich pessimistisch sein, wenn ich mich auf die Göttlichkeit und die verfügbare Kraft einstimme. Wenn Ihr verzweifelt seid, könnt Ihr folgendes tun: sucht Euch jemanden und versucht, das Göttliche in ihm zu finden.

Und der letzte Grund, der damit zusammenhängt, ist: wenn ich Euch anschaue, sehe ich auch Leben. Das Leben, das sich nicht aufhalten lässt. Wenn man diesen gesamten Park hier nehmen und mit 1 Meter dickem Beton überdecken würde und ihn dann in Ruhe ließe, wäre er in 100 oder 200 Jahren wieder wunderschön. Die natürliche Tendenz dieses Universums richtet sich zum Leben hin. Das Leben bricht überall hervor. Ich wuchs in dem Glauben auf, dass das natürliche Bestreben des Universums auf Entropie, auf Devolution ausgerichtet ist und dass sich Ordnung nur durch Anstrengung, durch Kontrolle aufrecht erhalten lässt. Tatsächlich aber entsteht überall Ordnung, entsteht überall Organisation, entsteht überall Leben. Das Universum ist voll des Wunsches nach immer mehr Lebendigkeit und wir können das nur für eine gewisse Zeit unterdrücken, denn das natürliche Bestreben ist auf das Leben gerichtet, das Universum ist auf unserer Seite, das Leben ist auf unserer Seite.

Was ich also wirklich zu sagen versuche ist: lasst es uns annehmen, lasst es uns erkennen, lasst es uns akzeptieren, dass wir Teil eines Universums sind, das immer lebendiger wird, dass die Erde immer lebendiger wird und dass wir das Leben in den Mittelpunkt unseres Handelns stellen. Dass wir verstehen, dass wir – jeder von uns – eine einzigartige Begabung haben, und dass wir deshalb hier sind, um diese in den Dienst des Lebens zu stellen. Damit wir unsere Gesellschaft auf das Leben und nicht mehr länger auf den Tod ausrichten. Damit nicht jede neue Generation in einer Welt leben muss, die, im Vergleich zur vorangegangenen Generation, immer toter wird. Jetzt ist der Wendepunkt. Alles was wir tun, sollte ein Schritt hin zum Leben sein. Das ist die Revolution, dass alles, was wir tun, ein Schritt hin zu mehr Leben ist.

Ich danke Euch.


Dieses Werk ist unter einer Creative Commons-Lizenz Namensnennung 4.0 International (CC BY 4.0) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen dürfen Sie es verbreiten und vervielfältigen.



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Comments

  1. Tennille Ramsden says

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Truth and Magic in the Third Dimension

Rituals for Lover Earth

Money and the Turning of the Age

A Gathering of the Tribe

The Sojourn of Science

Wood, Metal, and the Story of the World

A World-Creating Matrix of Truth

Waiting on the Big One

In the Miracle

Money and the Crisis of Civilization

Reuniting the Self: Autoimmunity, Obesity, and the Ecology of Health

Invisible Paths

Reuniting the Self: Autoimmunity, Obesity, and the Ecology of Health (Part 2)

Mutiny of the Soul

The Age of Water

Money: A New Beginning (Part 2)

Money: A New Beginning (Part 1)

The Original Religion

Pain: A Call for Attention

The Miracle of Self-Creation, Part 2

The Miracle of Self-Creation

The Deschooling Convivium

The Testicular Age

Who Will Collect the Garbage?

The Ubiquitous Matrix of Lies

You’re Bad!

A 28-year Lie: The Wrong Lesson

The Ascent of Humanity

The Stars are Shining for Her

All Hallows’ Eve

Confessions of a Hypocrite

The New Epidemics

From Opinion to Belief to Knowing

Soul Families

For Whom was that Bird Singing?

The Multicellular Metahuman

Grades: A Gun to Your Head

Human Nature Denied

The Great Robbery

Humanity Grows Up

Don’t Should on US

A State of Belief is a State of Being

Ascension

Security and Fate

Old-Fashioned, Healthy, Lacto-Fermented Soft Drinks: The Real “Real Thing”

The Ethics of Eating Meat

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Charles Eisenstein

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The Coronation

For years, normality has been stretched nearly to its breaking point, a rope pulled tighter and tighter, waiting for a nip of the black swan’s beak to snap it in two. Now that the rope has snapped, do we tie its ends back together, or shall we undo its dangling braids still further, to see what we might weave from them?

Covid-19 is showing us that when humanity is united in common cause, phenomenally rapid change is possible. None of the world’s problems are technically difficult to solve; they originate in human disagreement. In coherency, humanity’s creative powers are boundless. A few months ago, a proposal to halt commercial air travel would have seemed preposterous. Likewise for the radical changes we are making in our social behavior, economy, and the role of government in our lives. Covid demonstrates the power of our collective will when we agree on what is important. What else might we achieve, in coherency? What do we want to achieve, and what world shall we create? That is always the next question when anyone awakens to their power.

Covid-19 is like a rehab intervention that breaks the addictive hold of normality. To interrupt a habit is to make it visible; it is to turn it from a compulsion to a choice. When the crisis subsides, we might have occasion to ask whether we want to return to normal, or whether there might be something we’ve seen during this break in the routines that we want to bring into the future. We might ask, after so many have lost their jobs, whether all of them are the jobs the world most needs, and whether our labor and creativity would be better applied elsewhere. We might ask, having done without it for a while, whether we really need so much air travel, Disneyworld vacations, or trade shows. What parts of the economy will we want to restore, and what parts might we choose to let go of? And on a darker note, what among the things that are being taken away right now – civil liberties, freedom of assembly, sovereignty over our bodies, in-person gatherings, hugs, handshakes, and public life – might we need to exert intentional political and personal will to restore?

For most of my life, I have had the feeling that humanity was nearing a crossroads. Always, the crisis, the collapse, the break was imminent, just around the bend, but it didn’t come and it didn’t come. Imagine walking a road, and up ahead you see it, you see the crossroads. It’s just over the hill, around the bend, past the woods. Cresting the hill, you see you were mistaken, it was a mirage, it was farther away than you thought. You keep walking. Sometimes it comes into view, sometimes it disappears from sight and it seems like this road goes on forever. Maybe there isn’t a crossroads. No, there it is again! Always it is almost here. Never is it here.

Now, all of a sudden, we go around a bend and here it is. We stop, hardly able to believe that now it is happening, hardly able to believe, after years of confinement to the road of our predecessors, that now we finally have a choice. We are right to stop, stunned at the newness of our situation. Because of the hundred paths that radiate out in front of us, some lead in the same direction we’ve already been headed. Some lead to hell on earth. And some lead to a world more healed and more beautiful than we ever dared believe to be possible.

I write these words with the aim of standing here with you – bewildered, scared maybe, yet also with a sense of new possibility – at this point of diverging paths. Let us gaze down some of them and see where they lead.

* * *

I heard this story last week from a friend. She was in a grocery store and saw a woman sobbing in the aisle. Flouting social distancing rules, she went to the woman and gave her a hug. “Thank you,” the woman said, “that is the first time anyone has hugged me for ten days.”

Going without hugs for a few weeks seems a small price to pay if it will stem an epidemic that could take millions of lives. There is a strong argument for social distancing in the near term: to prevent a sudden surge of Covid cases from overwhelming the medical system. I would like to put that argument in a larger context, especially as we look to the long term. Lest we institutionalize distancing and reengineer society around it, let us be aware of what choice we are making and why.

The same goes for the other changes happening around the coronavirus epidemic. Some commentators have observed how it plays neatly into an agenda of totalitarian control. A frightened public accepts abridgments of civil liberties that are otherwise hard to justify, such as the tracking of everyone’s movements at all times, forcible medical treatment, involuntary quarantine, restrictions on travel and the freedom of assembly, censorship of what the authorities deem to be disinformation, suspension of habeas corpus, and military policing of civilians. Many of these were underway before Covid-19; since its advent, they have been irresistible. The same goes for the automation of commerce; the transition from participation in sports and entertainment to remote viewing; the migration of life from public to private spaces; the transition away from place-based schools toward online education, the decline of brick-and-mortar stores, and the movement of human work and leisure onto screens. Covid-19 is accelerating preexisting trends, political, economic, and social.

While all the above are, in the short term, justified on the grounds of flattening the curve (the epidemiological growth curve), we are also hearing a lot about a “new normal”; that is to say, the changes may not be temporary at all. Since the threat of infectious disease, like the threat of terrorism, never goes away, control measures can easily become permanent. If we were going in this direction anyway, the current justification must be part of a deeper impulse. I will analyze this impulse in two parts: the reflex of control, and the war on death. Thus understood, an initiatory opportunity emerges, one that we are seeing already in the form of the solidarity, compassion, and care that Covid-19 has inspired.

The Reflex of Control

At the current writing, official statistics say that about 25,000 people have died from Covid-19. By the time it runs its course, the death toll could be ten times or a hundred times bigger, or even, if the most alarming guesses are right, a thousand times bigger. Each one of these people has loved ones, family and friends. Compassion and conscience call us to do what we can to avert unnecessary tragedy. This is personal for me: my own infinitely dear but frail mother is among the most vulnerable to a disease that kills mostly the aged and the infirm.

What will the final numbers be? That question is impossible to answer at the time of this writing. Early reports were alarming; for weeks the official number from Wuhan, circulated endlessly in the media, was a shocking 3.4%. That, coupled with its highly contagious nature, pointed to tens of millions of deaths worldwide, or even as many as 100 million. More recently, estimates have plunged as it has become apparent that most cases are mild or asymptomatic. Since testing has been skewed towards the seriously ill, the death rate has looked artificially high. In South Korea, where hundreds of thousands of people with mild symptoms have been tested, the reported case fatality rate is around 1%. In Germany, whose testing also extends to many with mild symptoms, the fatality rate is 0.4%. A recent paper in the journal Science argues that 86% of infections have been undocumented, which points to a much lower mortality rate than the current case fatality rate would indicate.

The story of the Diamond Princess cruise ship bolsters this view. Of the 3,711 people on board, about 20% have tested positive for the virus; less than half of those had symptoms, and eight have died. A cruise ship is a perfect setting for contagion, and there was plenty of time for the virus to spread on board before anyone did anything about it, yet only a fifth were infected. Furthermore, the cruise ship’s population was heavily skewed (as are most cruise ships) toward the elderly: nearly a third of the passengers were over age 70, and more than half were over age 60. A research team concluded from the large number of asymptomatic cases that the true fatality rate in China is around 0.5%. That is still five times higher than flu. Based on the above (and adjusting for much younger demographics in Africa and South and Southeast Asia) my guess is about 200,000-300,000 deaths in the US – more if the medical system is overwhelmed, less if infections are spread out over time – and 3 million globally. Those are serious numbers. Not since the Hong Kong Flu pandemic of 1968/9 has the world experienced anything like it.

My guesses could easily be off by an order of magnitude. Every day the media reports the total number of Covid-19 cases, but no one has any idea what the true number is, because only a tiny proportion of the population has been tested. If tens of millions have the virus, asymptomatically, we would not know it. Further complicating the matter is the high rate of false positives for existing testing, possibly as high as 80%. (And see here for even more alarming uncertainties about test accuracy.) Let me repeat: no one knows what is really happening, including me. Let us be aware of two contradictory tendencies in human affairs. The first is the tendency for hysteria to feed on itself, to exclude data points that don’t play into the fear, and to create the world in its image. The second is denial, the irrational rejection of information that might disrupt normalcy and comfort. As Daniel Schmactenberger asks, How do you know what you believe is true?

In the face of the uncertainty, I’d like to make a prediction: The crisis will play out so that we never will know. If the final death tally, which will itself be the subject of dispute, is lower than feared, some will say that is because the controls worked. Others will say it is because the disease wasn’t as dangerous as we were told.

To me, the most baffling puzzle is why at the present writing there seem to be no new cases in China. The government didn’t initiate its lockdown until well after the virus was established. It should have spread widely during Chinese New Year, when every plane, train, and bus is packed with people traveling all over the country. What is going on here? Again, I don’t know, and neither do you.

Whether the final global death toll is 50,000 or 500,000 or 5 million, let’s look at some other numbers to get some perspective. My point is NOT that Covid isn’t so bad and we shouldn’t do anything. Bear with me. Last year, according to the FAO, five million children worldwide died of hunger (among 162 million who are stunted and 51 million who are wasted). That is 200 times more people than have died so far from Covid-19, yet no government has declared a state of emergency or asked that we radically alter our way of life to save them. Nor do we see a comparable level of alarm and action around suicide – the mere tip of an iceberg of despair and depression – which kills over a million people a year globally and 50,000 in the USA. Or drug overdoses, which kill 70,000 in the USA, the autoimmunity epidemic, which affects 23.5 million (NIH figure) to 50 million (AARDA), or obesity, which afflicts well over 100 million. Why, for that matter, are we not in a frenzy about averting nuclear armageddon or ecological collapse, but, to the contrary, pursue choices that magnify those very dangers?

Please, the point here is not that we haven’t changed our ways to stop children from starving, so we shouldn’t change them for Covid either. It is the contrary: If we can change so radically for Covid-19, we can do it for these other conditions too. Let us ask why are we able to unify our collective will to stem this virus, but not to address other grave threats to humanity. Why, until now, has society been so frozen in its existing trajectory?

The answer is revealing. Simply, in the face of world hunger, addiction, autoimmunity, suicide, or ecological collapse, we as a society do not know what to do. Our go-to crisis responses, all of which are some version of control, aren’t very effective in addressing these conditions. Now along comes a contagious epidemic, and finally we can spring into action. It is a crisis for which control works: quarantines, lockdowns, isolation, hand-washing; control of movement, control of information, control of our bodies. That makes Covid a convenient receptacle for our inchoate fears, a place to channel our growing sense of helplessness in the face of the changes overtaking the world. Covid-19 is a threat that we know how to meet. Unlike so many of our other fears, Covid-19 offers a plan.

Our civilization’s established institutions are increasingly helpless to meet the challenges of our time. How they welcome a challenge that they finally can meet. How eager they are to embrace it as a paramount crisis. How naturally their systems of information management select for the most alarming portrayals of it. How easily the public joins the panic, embracing a threat that the authorities can handle as a proxy for the various unspeakable threats that they cannot.

Today, most of our challenges no longer succumb to force. Our antibiotics and surgery fail to meet the surging health crises of autoimmunity, addiction, and obesity. Our guns and bombs, built to conquer armies, are useless to erase hatred abroad or keep domestic violence out of our homes. Our police and prisons cannot heal the breeding conditions of crime. Our pesticides cannot restore ruined soil. Covid-19 recalls the good old days when the challenges of infectious diseases succumbed to modern medicine and hygiene, at the same time as the Nazis succumbed to the war machine, and nature itself succumbed, or so it seemed, to technological conquest and improvement. It recalls the days when our weapons worked and the world seemed indeed to be improving with each technology of control.

What kind of problem succumbs to domination and control? The kind caused by something from the outside, something Other. When the cause of the problem is something intimate to ourselves, like homelessness or inequality, addiction or obesity, there is nothing to war against. We may try to install an enemy, blaming, for example, the billionaires, Vladimir Putin, or the Devil, but then we miss key information, such as the ground conditions that allow billionaires (or viruses) to replicate in the first place.

If there is one thing our civilization is good at, it is fighting an enemy. We welcome opportunities to do what we are good at, which prove the validity of our technologies, systems, and worldview. And so, we manufacture enemies, cast problems like crime, terrorism, and disease into us-versus-them terms, and mobilize our collective energies toward those endeavors that can be seen that way. Thus, we single out Covid-19 as a call to arms, reorganizing society as if for a war effort, while treating as normal the possibility of nuclear armageddon, ecological collapse, and five million children starving.

The Conspiracy Narrative

Because Covid-19 seems to justify so many items on the totalitarian wish list, there are those who believe it to be a deliberate power play. It is not my purpose to advance that theory nor to debunk it, although I will offer some meta-level comments. First a brief overview.

The theories (there are many variants) talk about Event 201 (sponsored by the Gates Foundation, CIA, etc. last September), and a 2010 Rockefeller Foundation white paper detailing a scenario called “Lockstep,” both of which lay out the authoritarian response to a hypothetical pandemic. They observe that the infrastructure, technology, and legislative framework for martial law has been in preparation for many years. All that was needed, they say, was a way to make the public embrace it, and now that has come. Whether or not current controls are permanent, a precedent is being set for:

  • • The tracking of people’s movements at all times (because coronavirus)
  • • The suspension of freedom of assembly (because coronavirus)
  • • The military policing of civilians (because coronavirus)
  • • Extrajudicial, indefinite detention (quarantine, because coronavirus)
  • • The banning of cash (because coronavirus)
  • • Censorship of the Internet (to combat disinformation, because coronavirus)
  • • Compulsory vaccination and other medical treatment, establishing the state’s sovereignty over our bodies (because coronavirus)
  • • The classification of all activities and destinations into the expressly permitted and the expressly forbidden (you can leave your house for this, but not that), eliminating the un-policed, non-juridical gray zone. That totality is the very essence of totalitarianism. Necessary now though, because, well, coronavirus.

This is juicy material for conspiracy theories. For all I know, one of those theories could be true; however, the same progression of events could unfold from an unconscious systemic tilt toward ever-increasing control. Where does this tilt come from? It is woven into civilization’s DNA. For millennia, civilization (as opposed to small-scale traditional cultures) has understood progress as a matter of extending control onto the world: domesticating the wild, conquering the barbarians, mastering the forces of nature, and ordering society according to law and reason. The ascent of control accelerated with the Scientific Revolution, which launched “progress” to new heights: the ordering of reality into objective categories and quantities, and the mastering of materiality with technology. Finally, the social sciences promised to use the same means and methods to fulfill the ambition (which goes back to Plato and Confucius) to engineer a perfect society.

Those who administer civilization will therefore welcome any opportunity to strengthen their control, for after all, it is in service to a grand vision of human destiny: the perfectly ordered world, in which disease, crime, poverty, and perhaps suffering itself can be engineered out of existence. No nefarious motives are necessary. Of course they would like to keep track of everyone – all the better to ensure the common good. For them, Covid-19 shows how necessary that is. “Can we afford democratic freedoms in light of the coronavirus?” they ask. “Must we now, out of necessity, sacrifice those for our own safety?” It is a familiar refrain, for it has accompanied other crises in the past, like 9/11.

To rework a common metaphor, imagine a man with a hammer, stalking around looking for a reason to use it. Suddenly he sees a nail sticking out. He’s been looking for a nail for a long time, pounding on screws and bolts and not accomplishing much. He inhabits a worldview in which hammers are the best tools, and the world can be made better by pounding in the nails. And here is a nail! We might suspect that in his eagerness he has placed the nail there himself, but it hardly matters. Maybe it isn’t even a nail that’s sticking out, but it resembles one enough to start pounding. When the tool is at the ready, an opportunity will arise to use it.

And I will add, for those inclined to doubt the authorities, maybe this time it really is a nail. In that case, the hammer is the right tool – and the principle of the hammer will emerge the stronger, ready for the screw, the button, the clip, and the tear.

Either way, the problem we deal with here is much deeper than that of overthrowing an evil coterie of Illuminati. Even if they do exist, given the tilt of civilization, the same trend would persist without them, or a new Illuminati would arise to assume the functions of the old.

True or false, the idea that the epidemic is some monstrous plot perpetrated by evildoers upon the public is not so far from the mindset of find-the-pathogen. It is a crusading mentality, a war mentality. It locates the source of a sociopolitical illness in a pathogen against which we may then fight, a victimizer separate from ourselves. It risks ignoring the conditions that make society fertile ground for the plot to take hold. Whether that ground was sown deliberately or by the wind is, for me, a secondary question.

What I will say next is relevant whether or not SARS-CoV2 is a genetically engineered bioweapon, is related to 5G rollout, is being used to prevent “disclosure,” is a Trojan horse for totalitarian world government, is more deadly than we’ve been told, is less deadly than we’ve been told, originated in a Wuhan biolab, originated at Fort Detrick, or is exactly as the CDC and WHO have been telling us. It applies even if everyone is totally wrong about the role of the SARS-CoV-2 virus in the current epidemic. I have my opinions, but if there is one thing I have learned through the course of this emergency is that I don’t really know what is happening. I don’t see how anyone can, amidst the seething farrago of news, fake news, rumors, suppressed information, conspiracy theories, propaganda, and politicized narratives that fill the Internet. I wish a lot more people would embrace not knowing. I say that both to those who embrace the dominant narrative, as well as to those who hew to dissenting ones. What information might we be blocking out, in order to maintain the integrity of our viewpoints? Let’s be humble in our beliefs: it is a matter of life and death.

The War on Death

My 7-year-old son hasn’t seen or played with another child for two weeks. Millions of others are in the same boat. Most would agree that a month without social interaction for all those children a reasonable sacrifice to save a million lives. But how about to save 100,000 lives? And what if the sacrifice is not for a month but for a year? Five years? Different people will have different opinions on that, according to their underlying values.

Let’s replace the foregoing questions with something more personal, that pierces the inhuman utilitarian thinking that turns people into statistics and sacrifices some of them for something else. The relevant question for me is, Would I ask all the nation’s children to forego play for a season, if it would reduce my mother’s risk of dying, or for that matter, my own risk? Or I might ask, Would I decree the end of human hugging and handshakes, if it would save my own life? This is not to devalue Mom’s life or my own, both of which are precious. I am grateful for every day she is still with us. But these questions bring up deep issues. What is the right way to live? What is the right way to die?

The answer to such questions, whether asked on behalf of oneself or on behalf of society at large, depends on how we hold death and how much we value play, touch, and togetherness, along with civil liberties and personal freedom. There is no easy formula to balance these values.

Over my lifetime I’ve seen society place more and more emphasis on safety, security, and risk reduction. It has especially impacted childhood: as a young boy it was normal for us to roam a mile from home unsupervised – behavior that would earn parents a visit from Child Protective Services today. It also manifests in the form of latex gloves for more and more professions; hand sanitizer everywhere; locked, guarded, and surveilled school buildings; intensified airport and border security; heightened awareness of legal liability and liability insurance; metal detectors and searches before entering many sports arenas and public buildings, and so on. Writ large, it takes the form of the security state.

The mantra “safety first” comes from a value system that makes survival top priority, and that depreciates other values like fun, adventure, play, and the challenging of limits. Other cultures had different priorities. For instance, many traditional and indigenous cultures are much less protective of children, as documented in Jean Liedloff’s classic, The Continuum Concept. They allow them risks and responsibilities that would seem insane to most modern people, believing that this is necessary for children to develop self-reliance and good judgement. I think most modern people, especially younger people, retain some of this inherent willingness to sacrifice safety in order to live life fully. The surrounding culture, however, lobbies us relentlessly to live in fear, and has constructed systems that embody fear. In them, staying safe is over-ridingly important. Thus we have a medical system in which most decisions are based on calculations of risk, and in which the worst possible outcome, marking the physician’s ultimate failure, is death. Yet all the while, we know that death awaits us regardless. A life saved actually means a death postponed.

The ultimate fulfillment of civilization’s program of control would be to triumph over death itself. Failing that, modern society settles for a facsimile of that triumph: denial rather than conquest. Ours is a society of death denial, from its hiding away of corpses, to its fetish for youthfulness, to its warehousing of old people in nursing homes. Even its obsession with money and property – extensions of the self, as the word “mine” indicates – expresses the delusion that the impermanent self can be made permanent through its attachments. All this is inevitable given the story-of-self that modernity offers: the separate individual in a world of Other. Surrounded by genetic, social, and economic competitors, that self must protect and dominate in order to thrive. It must do everything it can to forestall death, which (in the story of separation) is total annihilation. Biological science has even taught us that our very nature is to maximize our chances of surviving and reproducing.

I asked a friend, a medical doctor who has spent time with the Q’ero on Peru, whether the Q’ero would (if they could) intubate someone to prolong their life. “Of course not,” she said. “They would summon the shaman to help him die well.” Dying well (which isn’t necessarily the same as dying painlessly) is not much in today’s medical vocabulary. No hospital records are kept on whether patients die well. That would not be counted as a positive outcome. In the world of the separate self, death is the ultimate catastrophe.

But is it? Consider this perspective from Dr. Lissa Rankin: “Not all of us would want to be in an ICU, isolated from loved ones with a machine breathing for us, at risk of dying alone- even if it means they might increase their chance of survival. Some of us might rather be held in the arms of loved ones at home, even if that means our time has come…. Remember, death is no ending. Death is going home.”

When the self is understood as relational, interdependent, even inter-existent, then it bleeds over into the other, and the other bleeds over into the self. Understanding the self as a locus of consciousness in a matrix of relationship, one no longer searches for an enemy as the key to understanding every problem, but looks instead for imbalances in relationships. The War on Death gives way to the quest to live well and fully, and we see that fear of death is actually fear of life. How much of life will we forego to stay safe?

Totalitarianism – the perfection of control – is the inevitable end product of the mythology of the separate self. What else but a threat to life, like a war, would merit total control? Thus Orwell identified perpetual war as a crucial component of the Party’s rule.

Against the backdrop of the program of control, death denial, and the separate self, the assumption that public policy should seek to minimize the number of deaths is nearly beyond question, a goal to which other values like play, freedom, etc. are subordinate. Covid-19 offers occasion to broaden that view. Yes, let us hold life sacred, more sacred than ever. Death teaches us that. Let us hold each person, young or old, sick or well, as the sacred, precious, beloved being that they are. And in the circle of our hearts, let us make room for other sacred values too. To hold life sacred is not just to live long, it is to live well and right and fully.

Like all fear, the fear around the coronavirus hints at what might lie beyond it. Anyone who has experienced the passing of someone close knows that death is a portal to love. Covid-19 has elevated death to prominence in the consciousness of a society that denies it. On the other side of the fear, we can see the love that death liberates. Let it pour forth. Let it saturate the soil of our culture and fill its aquifers so that it seeps up through the cracks of our crusted institutions, our systems, and our habits. Some of these may die too.

What world shall we live in?

How much of life do we want to sacrifice at the altar of security? If it keeps us safer, do we want to live in a world where human beings never congregate? Do we want to wear masks in public all the time? Do we want to be medically examined every time we travel, if that will save some number of lives a year? Are we willing to accept the medicalization of life in general, handing over final sovereignty over our bodies to medical authorities (as selected by political ones)? Do we want every event to be a virtual event? How much are we willing to live in fear?

Covid-19 will eventually subside, but the threat of infectious disease is permanent. Our response to it sets a course for the future. Public life, communal life, the life of shared physicality has been dwindling over several generations. Instead of shopping at stores, we get things delivered to our homes. Instead of packs of kids playing outside, we have play dates and digital adventures. Instead of the public square, we have the online forum. Do we want to continue to insulate ourselves still further from each other and the world?

It is not hard to imagine, especially if social distancing is successful, that Covid-19 persists beyond the 18 months we are being told to expect for it to run its course. It is not hard to imagine that new viruses will emerge during that time. It is not hard to imagine that emergency measures will become normal (so as to forestall the possibility of another outbreak), just as the state of emergency declared after 9/11 is still in effect today. It is not hard to imagine that (as we are being told), reinfection is possible, so that the disease will never run its course. That means that the temporary changes in our way of life may become permanent.

To reduce the risk of another pandemic, shall we choose to live in a society without hugs, handshakes, and high-fives, forever more? Shall we choose to live in a society where we no longer gather en masse? Shall the concert, the sports competition, and the festival be a thing of the past? Shall children no longer play with other children? Shall all human contact be mediated by computers and masks? No more dance classes, no more karate classes, no more conferences, no more churches? Is death reduction to be the standard by which to measure progress? Does human advancement mean separation? Is this the future?

The same question applies to the administrative tools required to control the movement of people and the flow of information. At the present writing, the entire country is moving toward lockdown. In some countries, one must print out a form from a government website in order to leave the house. It reminds me of school, where one’s location must be authorized at all times. Or of prison. Do we envision a future of electronic hall passes, a system where freedom of movement is governed by state administrators and their software at all times, permanently? Where every movement is tracked, either permitted or prohibited? And, for our protection, where information that threatens our health (as decided, again, by various authorities) is censored for our own good? In the face of an emergency, like unto a state of war, we accept such restrictions and temporarily surrender our freedoms. Similar to 9/11, Covid-19 trumps all objections.

For the first time in history, the technological means exist to realize such a vision, at least in the developed world (for example, using cellphone location data to enforce social distancing; see also here). After a bumpy transition, we could live in a society where nearly all of life happens online: shopping, meeting, entertainment, socializing, working, even dating. Is that what we want? How many lives saved is that worth?

I am sure that many of the controls in effect today will be partially relaxed in a few months. Partially relaxed, but at the ready. As long as infectious disease remains with us, they are likely to be reimposed, again and again, in the future, or be self-imposed in the form of habits. As Deborah Tannen says, contributing to a Politico article on how coronavirus will change the world permanently, ‘We know now that touching things, being with other people and breathing the air in an enclosed space can be risky…. It could become second nature to recoil from shaking hands or touching our faces—and we may all fall heir to society-wide OCD, as none of us can stop washing our hands.” After thousands of years, millions of years, of touch, contact, and togetherness, is the pinnacle of human progress to be that we cease such activities because they are too risky?

Life is Community

The paradox of the program of control is that its progress rarely advances us any closer to its goal. Despite security systems in almost every upper middle-class home, people are no less anxious or insecure than they were a generation ago. Despite elaborate security measures, the schools are not seeing fewer mass shootings. Despite phenomenal progress in medical technology, people have if anything become less healthy over the past thirty years, as chronic disease has proliferated and life expectancy stagnated and, in the USA and Britain, started to decline.

The measures being instituted to control Covid-19, likewise, may end up causing more suffering and death than they prevent. Minimizing deaths means minimizing the deaths that we know how to predict and measure. It is impossible to measure the added deaths that might come from isolation-induced depression, for instance, or the despair caused by unemployment, or the lowered immunity and deterioration in health that chronic fear can cause. Loneliness and lack of social contact has been shown to increase inflammation, depression, and dementia. According to Lissa Rankin, M.D., air pollution increases risk of dying by 6%, obesity by 23%, alcohol abuse by 37%, and loneliness by 45%.

Another danger that is off the ledger is the deterioration in immunity caused by excessive hygiene and distancing. It is not only social contact that is necessary for health, it is also contact with the microbial world. Generally speaking, microbes are not our enemies, they are our allies in health. A diverse gut biome, comprising bacteria, viruses, yeasts, and other organisms, is essential for a well-functioning immune system, and its diversity is maintained through contact with other people and with the world of life. Excessive hand-washing, overuse of antibiotics, aseptic cleanliness, and lack of human contact might do more harm than good. The resulting allergies and autoimmune disorders might be worse than the infectious disease they replace. Socially and biologically, health comes from community. Life does not thrive in isolation.

Seeing the world in us-versus-them terms blinds us to the reality that life and health happen in community. To take the example of infectious diseases, we fail to look beyond the evil pathogen and ask, What is the role of viruses in the microbiome? (See also here.) What are the body conditions under which harmful viruses proliferate? Why do some people have mild symptoms and others severe ones (besides the catch-all non-explanation of “low resistance”)? What positive role might flus, colds, and other non-lethal diseases play in the maintenance of health?

War-on-germs thinking brings results akin to those of the War on Terror, War on Crime, War on Weeds, and the endless wars we fight politically and interpersonally. First, it generates endless war; second, it diverts attention from the ground conditions that breed illness, terrorism, crime, weeds, and the rest.

Despite politicians’ perennial claim that they pursue war for the sake of peace, war inevitably breeds more war. Bombing countries to kill terrorists not only ignores the ground conditions of terrorism, it exacerbates those conditions. Locking up criminals not only ignores the conditions that breed crime, it creates those conditions when it breaks up families and communities and acculturates the incarcerated to criminality. And regimes of antibiotics, vaccines, antivirals, and other medicines wreak havoc on body ecology, which is the foundation of strong immunity. Outside the body, the massive spraying campaigns sparked by Zika, Dengue Fever, and now Covid-19 will visit untold damage upon nature’s ecology. Has anyone considered what the effects on the ecosystem will be when we douse it with antiviral compounds? Such a policy (which has been implemented in various places in China and India) is only thinkable from the mindset of separation, which does not understand that viruses are integral to the web of life.

To understand the point about ground conditions, consider some mortality statistics from Italy (from its National Health Institute), based on an analysis of hundreds of Covid-19 fatalities. Of those analyzed, less than 1% were free of serious chronic health conditions. Some 75% suffered from hypertension, 35% from diabetes, 33% from cardiac ischemia, 24% from atrial fibrillation, 18% from low renal function, along with other conditions that I couldn’t decipher from the Italian report. Nearly half the deceased had three or more of these serious pathologies. Americans, beset by obesity, diabetes, and other chronic ailments, are at least as vulnerable as Italians. Should we blame the virus then (which killed few otherwise healthy people), or shall we blame underlying poor health? Here again the analogy of the taut rope applies. Millions of people in the modern world are in a precarious state of health, just waiting for something that would normally be trivial to send them over the edge. Of course, in the short term we want to save their lives; the danger is that we lose ourselves in an endless succession of short terms, fighting one infectious disease after another, and never engage the ground conditions that make people so vulnerable. That is a much harder problem, because these ground conditions will not change via fighting. There is no pathogen that causes diabetes or obesity, addiction, depression, or PTSD. Their causes are not an Other, not some virus separate from ourselves, and we its victims.

Even in diseases like Covid-19, in which we can name a pathogenic virus, matters are not so simple as a war between virus and victim. There is an alternative to the germ theory of disease that holds germs to be part of a larger process. When conditions are right, they multiply in the body, sometimes killing the host, but also, potentially, improving the conditions that accommodated them to begin with, for example by cleaning out accumulated toxic debris via mucus discharge, or (metaphorically speaking) burning them up with fever. Sometimes called “terrain theory,” it says that germs are more symptom than cause of disease. As one meme explains it: “Your fish is sick. Germ theory: isolate the fish. Terrain theory: clean the tank.”

A certain schizophrenia afflicts the modern culture of health. On the one hand, there is a burgeoning wellness movement that embraces alternative and holistic medicine. It advocates herbs, meditation, and yoga to boost immunity. It validates the emotional and spiritual dimensions of health, such as the power of attitudes and beliefs to sicken or to heal. All of this seems to have disappeared under the Covid tsunami, as society defaults to the old orthodoxy.

Case in point: California acupuncturists have been forced to shut down, having been deemed “non-essential.” This is perfectly understandable from the perspective of conventional virology. But as one acupuncturist on Facebook observed, “What about my patient who I’m working with to get off opioids for his back pain? He’s going to have to start using them again.” From the worldview of medical authority, alternative modalities, social interaction, yoga classes, supplements, and so on are frivolous when it comes to real diseases caused by real viruses. They are relegated to an etheric realm of “wellness” in the face of a crisis. The resurgence of orthodoxy under Covid-19 is so intense that anything remotely unconventional, such as intravenous vitamin C, was completely off the table in the United States until two days ago (articles still abound “debunking” the “myth” that vitamin C can help fight Covid-19). Nor have I heard the CDC evangelize the benefits of elderberry extract, medicinal mushrooms, cutting sugar intake, NAC (N-acetyl L-cysteine), astragalus, or vitamin D. These are not just mushy speculation about “wellness,” but are supported by extensive research and physiological explanations. For example, NAC (general info, double-blind placebo-controlled study) has been shown to radically reduce incidence and severity of symptoms in flu-like illnesses.

As the statistics I offered earlier on autoimmunity, obesity, etc. indicate, America and the modern world in general are facing a health crisis. Is the answer to do what we’ve been doing, only more thoroughly? The response so far to Covid has been to double down on the orthodoxy and sweep unconventional practices and dissenting viewpoints aside. Another response would be to widen our lens and examine the entire system, including who pays for it, how access is granted, and how research is funded, but also expanding out to include marginal fields like herbal medicine, functional medicine, and energy medicine. Perhaps we can take this opportunity to reevaluate prevailing theories of illness, health, and the body. Yes, let’s protect the sickened fish as best we can right now, but maybe next time we won’t have to isolate and drug so many fish, if we can clean the tank.

I’m not telling you to run out right now and buy NAC or any other supplement, nor that we as a society should abruptly shift our response, cease social distancing immediately, and start taking supplements instead. But we can use the break in normal, this pause at a crossroads, to consciously choose what path we shall follow moving forward: what kind of healthcare system, what paradigm of health, what kind of society. This reevaluation is already happening, as ideas like universal free healthcare in the USA gain new momentum. And that path leads to forks as well. What kind of healthcare will be universalized? Will it be merely available to all, or mandatory for all – each citizen a patient, perhaps with an invisible ink barcode tattoo certifying one is up to date on all compulsory vaccines and check-ups. Then you can go to school, board a plane, or enter a restaurant. This is one path to the future that is available to us.

Another option is available now too. Instead of doubling down on control, we could finally embrace the holistic paradigms and practices that have been waiting on the margins, waiting for the center to dissolve so that, in our humbled state, we can bring them into the center and build a new system around them.

The Coronation

There is an alternative to the paradise of perfect control that our civilization has so long pursued, and that recedes as fast as our progress, like a mirage on the horizon. Yes, we can proceed as before down the path toward greater insulation, isolation, domination, and separation. We can normalize heightened levels of separation and control, believe that they are necessary to keep us safe, and accept a world in which we are afraid to be near each other. Or we can take advantage of this pause, this break in normal, to turn onto a path of reunion, of holism, of the restoring of lost connections, of the repair of community and the rejoining of the web of life.

Do we double down on protecting the separate self, or do we accept the invitation into a world where all of us are in this together? It isn’t just in medicine we encounter this question: it visits us politically, economically, and in our personal lives as well. Take for example the issue of hoarding, which embodies the idea, “There won’t be enough for everyone, so I am going to make sure there is enough for me.” Another response might be, “Some don’t have enough, so I will share what I have with them.” Are we to be survivalists or helpers? What is life for?

On a larger scale, people are asking questions that have until now lurked on activist margins. What should we do about the homeless? What should we do about the people in prisons? In Third World slums? What should we do about the unemployed? What about all the hotel maids, the Uber drivers, the plumbers and janitors and bus drivers and cashiers who cannot work from home? And so now, finally, ideas like student debt relief and universal basic income are blossoming. “How do we protect those susceptible to Covid?” invites us into “How do we care for vulnerable people in general?”

That is the impulse that stirs in us, regardless of the superficialities of our opinions about Covid’s severity, origin, or best policy to address it. It is saying, let’s get serious about taking care of each other. Let’s remember how precious we all are and how precious life is. Let’s take inventory of our civilization, strip it down to its studs, and see if we can build one more beautiful.

As Covid stirs our compassion, more and more of us realize that we don’t want to go back to a normal so sorely lacking it. We have the opportunity now to forge a new, more compassionate normal.

Hopeful signs abound that this is happening. The United States government, which has long seemed the captive of heartless corporate interests, has unleashed hundreds of billions of dollars in direct payments to families. Donald Trump, not known as a paragon of compassion, has put a moratorium on foreclosures and evictions. Certainly one can take a cynical view of both these developments; nonetheless, they embody the principle of caring for the vulnerable.

From all over the world we hear stories of solidarity and healing. One friend described sending $100 each to ten strangers who were in dire need. My son, who until a few days ago worked at Dunkin’ Donuts, said people were tipping at five times the normal rate – and these are working class people, many of them Hispanic truck drivers, who are economically insecure themselves. Doctors, nurses, and “essential workers” in other professions risk their lives to serve the public. Here are some more examples of the love and kindness eruption, courtesy of ServiceSpace:

Perhaps we’re in the middle of living into that new story. Imagine Italian airforce using Pavoratti, Spanish military doing acts of service, and street police playing guitars — to *inspire*. Corporations giving unexpected wage hikes. Canadians starting “Kindness Mongering.” Six year old in Australia adorably gifting her tooth fairy money, an 8th grader in Japan making 612 masks, and college kids everywhere buying groceries for elders. Cuba sending an army in “white robes” (doctors) to help Italy. A landlord allowing tenants to stay without rent, an Irish priest’s poem going viral, disabled activitists producing hand sanitizer. Imagine. Sometimes a crisis mirrors our deepest impulse — that we can always respond with compassion.

As Rebecca Solnit describes in her marvelous book, A Paradise Built in Hell, disaster often liberates solidarity. A more beautiful world shimmers just beneath the surface, bobbing up whenever the systems that hold it underwater loosen their grip.

For a long time we, as a collective, have stood helpless in the face of an ever-sickening society. Whether it is declining health, decaying infrastructure, depression, suicide, addiction, ecological degradation, or concentration of wealth, the symptoms of civilizational malaise in the developed world are plain to see, but we have been stuck in the systems and patterns that cause them. Now, Covid has gifted us a reset.

A million forking paths lie before us. Universal basic income could mean an end to economic insecurity and the flowering of creativity as millions are freed from the work that Covid has shown us is less necessary than we thought. Or it could mean, with the decimation of small businesses, dependency on the state for a stipend that comes with strict conditions. The crisis could usher in totalitarianism or solidarity; medical martial law or a holistic renaissance; greater fear of the microbial world, or greater resiliency in participation in it; permanent norms of social distancing, or a renewed desire to come together.

What can guide us, as individuals and as a society, as we walk the garden of forking paths? At each junction, we can be aware of what we follow: fear or love, self-preservation or generosity. Shall we live in fear and build a society based on it? Shall we live to preserve our separate selves? Shall we use the crisis as a weapon against our political enemies? These are not all-or-nothing questions, all fear or all love. It is that a next step into love lies before us. It feels daring, but not reckless. It treasures life, while accepting death. And it trusts that with each step, the next will become visible.

Please don’t think that choosing love over fear can be accomplished solely through an act of will, and that fear too can be conquered like a virus. The virus we face here is fear, whether it is fear of Covid-19, or fear of the totalitarian response to it, and this virus too has its terrain. Fear, along with addiction, depression, and a host of physical ills, flourishes in a terrain of separation and trauma: inherited trauma, childhood trauma, violence, war, abuse, neglect, shame, punishment, poverty, and the muted, normalized trauma that affects nearly everyone who lives in a monetized economy, undergoes modern schooling, or lives without community or connection to place. This terrain can be changed, by trauma healing on a personal level, by systemic change toward a more compassionate society, and by transforming the basic narrative of separation: the separate self in a world of other, me separate from you, humanity separate from nature. To be alone is a primal fear, and modern society has rendered us more and more alone. But the time of Reunion is here. Every act of compassion, kindness, courage, or generosity heals us from the story of separation, because it assures both actor and witness that we are in this together.

I will conclude by invoking one more dimension of the relationship between humans and viruses. Viruses are integral to evolution, not just of humans but of all eukaryotes. Viruses can transfer DNA from organism to organism, sometimes inserting it into the germline (where it becomes heritable). Known as horizontal gene transfer, this is a primary mechanism of evolution, allowing life to evolve together much faster than is possible through random mutation. As Lynn Margulis once put it, we are our viruses.

And now let me venture into speculative territory. Perhaps the great diseases of civilization have quickened our biological and cultural evolution, bestowing key genetic information and offering both individual and collective initiation. Could the current pandemic be just that? Novel RNA codes are spreading from human to human, imbuing us with new genetic information; at the same time, we are receiving other, esoteric, “codes” that ride the back of the biological ones, disrupting our narratives and systems in the same way that an illness disrupts bodily physiology. The phenomenon follows the template of initiation: separation from normality, followed by a dilemma, breakdown, or ordeal, followed (if it is to be complete) by reintegration and celebration.

Now the question arises: Initiation into what? What is the specific nature and purpose of this initiation?The popular name for the pandemic offers a clue: coronavirus. A corona is a crown. “Novel coronavirus pandemic” means “a new coronation for all.”

Already we can feel the power of who we might become. A true sovereign does not run in fear from life or from death. A true sovereign does not dominate and conquer (that is a shadow archetype, the Tyrant). The true sovereign serves the people, serves life, and respects the sovereignty of all people. The coronation marks the emergence of the unconscious into consciousness, the crystallization of chaos into order, the transcendence of compulsion into choice. We become the rulers of that which had ruled us. The New World Order that the conspiracy theorists fear is a shadow of the glorious possibility available to sovereign beings. No longer the vassals of fear, we can bring order to the kingdom and build an intentional society on the love already shining through the cracks of the world of separation.

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