Neulich las ich eine Kritik von Die Krönung, deren Autor absolut sicher war, dass ich insgeheim ein Verschwörungstheoretiker sei. Das belustigte mich, denn er war so überzeugend, dass ich es selbst fast glaubte.
Aber was ist denn überhaupt eine Verschwörungstheorie? Manchmal wird der Begriff gegen alle verwendet, die Autoritäten infrage stellen, die von der gängigen Lehrmeinung abweichen oder denken, dass unsere führenden Institutionen von versteckten Interessen beeinflusst werden. Dann wirkt diese Zuschreibung als Instrument, das abweichende Meinungen unterdrückt und jene schikaniert, die versuchen, gegen Machtmissbrauch aufzustehen. Man muss nicht das kritische Denken ausschalten, um zu glauben, dass mächtige Institutionen manchmal konspirieren, sich verschwören, vertuschen und korrupt sind. Wenn das mit dem Wort Verschwörungstheorie gemeint ist, sind manche dieser Theorien offensichtlich wahr. Erinnert sich irgendjemand noch an Enron?[1] Iran-Contra?[2] COINTELPRO?[3] Vioxx[4]? Irakische Massenvernichtungswaffen?
In Zeiten von COVID-19 haben Verschwörungstheorien eine neue Tragweite erlangt. Sie gehen weit über einzelne Geschichten von Konspiration und Korruption hinaus und beschreiben das Funktionieren der Welt prinzipiell als eine große Verschwörung. Befeuert durch die autoritären Reaktionen auf die Pandemie (seien diese Maßnahmen gerechtfertigt oder nicht, Lockdown, Quarantäne, Überwachung und Tracking, Zensur von Fehlinformation, Einschränkungen der Versammlungsfreiheit und anderer Bürgerrechte usw. sind in der Tat autoritär), behauptet diese Ur-Verschwörungstheorie, dass eine böse, machthungrige Elite absichtlich eine Pandemie provoziert habe, oder diese zumindest rücksichtslos ausnutze, um die Öffentlichkeit in Angst und Schrecken zu versetzen und sie schließlich dazu zu bringen, eine totalitäre Weltregierung unter einem dauerhaften medizinischen Kriegsrecht, eine Neue Weltordnung (NWO), zu akzeptierten. Außerdem ziehe diese böse Gruppe, ziehen diese Illuminaten, die Fäden bei allen größeren Regierungen, den Großkonzernen, den Vereinten Nationen, der Weltgesundheitsorganisation, der US Gesundheitsbehörde, den Medien, den Geheimdiensten, Banken und NGOs. Sprich, alles was man uns erzählt, sei eine Lüge und die Welt sei in der Hand des Bösen schlechthin.
Also, was halte ich nun von dieser Theorie? Ich denke, sie ist ein Mythos. Was ist ein Mythos? Ein Mythos unterscheidet sich von einer Fantasie oder einer Wahnvorstellung. Mythen sind Vehikel der Wahrheit, und diese Wahrheit muss nicht wörtlich gemeint sein. Die klassischen Mythen der Griechen beispielsweise scheinen zunächst wie bloße Unterhaltung, bis man verstanden hat, dass jeder Gott für eine psychosoziale Kraft steht. Auf diese Weise bringen Mythen Licht ins Dunkel und zeigen auf, was unterdrückt war. Sie nehmen eine Wahrheit über die Psyche oder die Gesellschaft aufs Korn und gießen diese in eine Geschichte. Die Wahrheit eines Mythos hängt nicht davon ab, ob er objektiv verifizierbar ist. Dies ist einer der Gründe, warum ich in „Die Krönung“ sagte, es sei weder meine Absicht, das Verschwörungsnarrativ zu verteidigen, noch, es zu entlarven, sondern eher darauf zu schauen, was es beleuchtet. Letztendlich ist es weder beweisbar noch falsifizierbar.
Was ist nun wahr am Verschwörungs-Mythos? Unter seiner Oberfläche verbergen sich wichtige Informationen über das, was wir sonst unter allen Umständen verdrängen.
Erstens demonstriert er das erschreckende Ausmaß der Entfremdung zwischen der Öffentlichkeit und ihren Führungsinstitutionen. Bei allen politischen Schlachten der Nachkriegsära gab es zumindest einen breiten Konsens über die grundlegenden Fakten und darüber, wo man Fakten finden konnte. Wissenschaft und Journalismus, die Schlüsselinstitutionen der Wissensproduktion, genossen breites öffentliches Vertrauen. Wenn die New York Times und die Abendnachrichten im Fernsehen verkündeten, dass Nordvietnam die USA im Golf von Tonkin angegriffen hatte, glaubten dies die meisten Leute. Wenn die Wissenschaft erklärte, Atomkraft und DDT sind sicher, glaubten auch dies die meisten Leute. Bis zu einem gewissen Maß war dieses Vertrauen wohlverdient. Manchmal haben sich Journalisten über die Interessen der Mächtigen hinweggesetzt, wie Seymour Hersh, der das Massaker von Mỹ Lai[5] aufdeckte, oder Bob Woodward und Carl Bernstein in ihrer Reportage über Watergate. Die Wissenschaft als Speerspitze der zivilisatorischen Entwicklung genoss den Ruf, objektiv nach Wissen zu streben und es gegen die frühere Autorität religiöser Instanzen zu verteidigen, und sie stand im Ruf, sich über politische und finanzielle Interessen souverän hinwegzusetzen.
Heute liegt das breite Vertrauen in die Wissenschaft und den Journalismus im Argen. Ich kenne etliche hochgebildete Leute, die glauben, die Erde sei eine flache Scheibe. Wenn wir Flat-Earther und die zehntausenden Anhänger weniger extremer alternativer Narrative (seien sie historisch, medizinisch, politisch oder wissenschaftlich) als ignorant abtun, verwechseln wir Symptom und Ursache. Ihr Vertrauensverlust ist ein klares Symptom des Verlustes von Vertrauenswürdigkeit. Unsere Institutionen der Wissenserzeugung haben das öffentliche Vertrauen wiederholt hintergangen, genau wie unsere politischen Institutionen. Jetzt glauben ihnen viele Leute nicht mehr, und wenn sie auch die Wahrheit sprechen. Für den gewissenhaften Arzt, die gewissenhafte Forscherin oder gewissenhafte öffentliche Bedienstete muss das frustrierend sein. Sie befürchten eine entgleiste Gesellschaft und eine anbrechende Ära anti-wissenschaftlicher Irrationalität, die eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellt. Die Lösung aus dieser Perspektive scheint es zu sein, Ignoranz zu bekämpfen. Es ist fast so, als wäre die Ignoranz selbst ein Virus (tatsächlich habe ich diesen Ausdruck letztens so gehört), das ebenso mit Quarantäne (z.B. Zensur) bekämpft werden muss, wie das Coronavirus.
Ironischerweise sind beide diese Bemühungen auf ganz andere Art ignorant: sie übersehen die Rolle der Umgebung[6]. Welches geschwächte Gewebe bietet dem Virus der Ignoranz eine breite Angriffsfläche? Der Verlust von Vertrauen in Wissenschaft, Journalismus und Regierung spiegelt die lange Geschichte ihrer Korruption wider: Ihre Arroganz und ihren Elitismus, ihre Verstrickungen in Konzerninteressen und ihre institutionalisierte Unterdrückung von abweichenden Meinungen. Der Verschwörungs-Mythos ist Ausdruck der Erkenntnis, dass die nach außen gezeigten Haltungen unserer Entscheidungsträger und ihre wahren Motive und Pläne weit auseinanderklaffen. Er erzählt uns von einer für Normalbürger undurchsichtigen politischen Kultur, eine Welt der Geheimniskrämerei, Imagepflege, PR, Verdrehungen, des schönen Scheins, des belanglosen Gelabers; von Wahrnehmungsmanagement, Narrativ-Management und Informationskrieg. Kein Wunder, dass die Leute eine andere Realität hinter den Kulissen vermuten.
Zweitens greift der Verschwörungs-Mythos eine authentische Ahnung auf, irgendeine unmenschliche Macht könnte die Welt regieren. Was könnte diese Macht sein? Der Verschwörungs-Mythos verortet sie bei einer Gruppe böswilliger Menschen (welche, in manchen Versionen jedenfalls, von dämonischen oder extraterrestrischen Instanzen befehligt werden). Es spendet Trost, wenn man jemanden hat, den man nach dem vertrauten Muster „wir-gegen-die-anderen“ beschuldigen und in einem Opfer-Täter-Retter-Narrativ einordnen kann. Alternativ lässt sich die “unmenschliche Macht” auch in Systemen oder Ideologien verorten, anstatt in einer Gruppe von Verschwörern. Das ist psychologisch weniger befriedigend, weil wir uns nicht mehr so klar als die Guten, die das Böse bekämpfen, identifizieren können; immerhin haben wir ja selbst alle Teil an diesen Systemen, die unsere gesamte Gesellschaft durchziehen. Systeme wie ein schuldenbasiertes Finanzsystem, das Patriarchat, Rassismus, White Supremacy oder der Kapitalismus können nicht abgeschafft werden, indem man die bekämpft, die sie verwalten. Sie schaffen Rollen, die von Bösewichten ausgefüllt werden, aber diese Bösewichte sind lediglich Handlanger, sind die Marionetten, nicht die Marionettenspieler. Die grundlegende Intuition der Verschwörungstheorien stimmt dann: dass die vermeintlich Mächtigen nichts als Puppen der wahren Macht in der Welt sind.
Vor einigen Wochen hatte ich jemanden an der Strippe, der eine hohe Stellung in der Obama Administration inne hatte und immer noch in Elitekreisen unterwegs ist. Er sagte, “Niemand zieht die Fäden im Hintergrund.” Ich war etwas enttäuscht, denn es gibt tatsächlich einen Anteil in mir, der sich wünscht, das Problem bestünde einfach aus ein paar heimtückischen Verschwörern. Warum? Weil dann die Probleme unserer Welt recht einfach zu lösen wären – im Prinzip jedenfalls. Einfach die bösen Jungs entlarven und eliminieren. Das ist die vorherrschende Hollywood-Formel: ein kühner Held stellt und besiegt die bösen Jungs, und alle leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Hmm, klingt nach Patentrezept: Keime sind schuld an Krankheiten, also eliminieren wir sie mit unserem medizinischen Arsenal, um dann für immer sicher und gesund leben zu können. Killen wir die Terroristen, sperren wir die Immigranten mit einer Mauer aus, sperren wir die Kriminellen ein, damit wir dann endlich für alle Zeit wirklich ein sicheres und gesundes Leben führen können. Aus derselben Schablone gestanzt zapfen Verschwörungstheorien die gleiche unbewusste Orthodoxie an. Sie entspringen demselben mythischen Pantheon, aus welchem auch die sozialen Missstände hervorgehen, gegen die sie ja gerade protestieren. Diesem Pantheon könnten wir den Namen Abgespaltenheit geben, und eines seiner Hauptmotive ist der Krieg gegen das Andere.
Was nicht heißen soll, es gäbe so etwas wie Keime nicht – oder Verschwörungen. Watergate, COINTELPRO, Iran-Contra, Mercks Schmerzmittel Vioxx, der bei Auffahrunfällen leicht explodierende Ford Pinto[7], die Schmiergeldaffäre des US-Rüstungskonzerns Lockheed-Martin[8], BAYERs wissentlicher Verkauf von HIV-kontaminiertem Blut und der ENRON Skandal zeigen, dass machtvolle Eliten durchaus in Verschwörungen verstrickt sind. Allerdings ist keiner der aufgezählten Fälle ein Mythos: ein Mythos erklärt die Welt; er ist auf wundersame Weise größer als er selbst. Insofern ist die Verschwörungstheorie zum Kennedy-Attentat (die ich zugegebenermaßen aufs Wort glaube, zweifellos auf Kosten meiner Glaubwürdigkeit) ein Tor ins Reich des Mythischen.
Der Verschwörungs-Mythos, den ich hier anspreche, ist aber wesentlich umfassender als diese spezifischen Beispiele: Er geht davon aus, dass die Welt, so wie wir sie kennen, als Ganzes das Ergebnis einer Verschwörung ist, an deren Spitze böse Gottheiten stehen – seien es die Illuminaten oder andere Fädenzieher. Für die, die daran glauben, wird dieser Mythos allumfassend, ein totalitärer Diskurs, dessen Sog kein Geschehnis entrinnen kann.
Dieser Mythos hat einen illustren Stammbaum, der mindestens bis auf die Zeit der Gnostiker im ersten Jahrhundert zurückgeht. Die Gnostiker glauben, dass ein böser Schöpfergott (Demiurg) die materielle Welt aus einer vorhandenen göttlichen Essenz erschuf. Er schuf die Welt nach dem Abbild seiner eigenen Entstellung und bildet sich ein, ihr wahrer Gott und Herrscher zu sein.
Man muss weder daran noch an ein Weltherrschafts-Komplott wörtlich glauben, um Einsichten aus diesem Mythos zu gewinnen – zum Beispiel wie arrogant sich die Mächtigen verhalten, oder wie überfärbt, ja verzerrt unsere Wahrnehmung der Welt ist.
Wie kommt es, dass die überwältigende Mehrzahl der Menschen mit einem System einverstanden ist, das die Erde und die Menschheit in den Ruin treibt? Welche Macht hat uns im Griff? Nicht nur die Verschwörungstheoretiker lassen sich von einem Mythos blenden. Die Gesellschaft im Allgemeinen tut es auch. Ich spreche hier von der Mythologie der Abgespaltenheit: das Ich getrennt vom Du, Materie getrennt von Geist, Mensch getrennt von der Natur. Er wirft uns als eigenständige, voneinander getrennte Selbste in ein objektives Universum aus Kraft und Masse, Atomen und Leere. Weil wir (in diesem Mythos) von anderen Menschen und von der Natur getrennt sind, müssen wir unsere Konkurrenten dominieren und der Natur Herr werden. Fortschritt besteht somit in der Steigerung unserer Fähigkeit, das Andere zu kontrollieren. Dieser Mythos erzählt die Geschichte der Menschheit als einen Aufstieg von Triumph zu Triumph, vom ersten Feuer über die Zähmung von Wildtieren bis zur Industrie, zur Informationstechnologie, zur Gentechnik und den Sozialwissenschaften, die uns ein gelobtes Land der Kontrolle verheißen. Derselbe Mythos schürt unseren Kampf gegen die Natur, ihre Unterwerfung und Zerstörung, indem er die Gesellschaft darauf ansetzt, den gesamten Planeten in Geld zu verwandeln – keine Verschwörung nötig.
Die Mythologie der Abgespaltenheit führt zu dem, was ich in „Die Krönung“ die „zivilisatorische Neigung“ zur Kontrolle nannte. Das Lösungsmuster für jedwedes Problem besteht darin, etwas zu finden, das unter Kontrolle gebracht, unter Quarantäne gestellt, nachverfolgt, eingesperrt, ausgeschlossen, dominiert oder getötet werden kann. Sofern die Kontrolle versagt, ist mehr Kontrolle die Lösung. Kontrolliere alles, tracke jede Bewegung, zeichne jedes Wort auf, speichere jede Transaktion, um das soziale und materielle Paradies zu erreichen. Dann kann es keine Verbrechen, keine Infektionen und keine Falschinformation mehr geben. Wenn die gesamte herrschende Klasse diese Denkweise und dieses Ziel akzeptiert, wird sie ganz von selbst zusammenarbeiten, um ihre Kontrolle weiter auszubauen. Alles für das übergeordnete Wohl. Wenn auch die Öffentlichkeit diesen Lösungsansatz akzeptiert, werden die Menschen der herrschenden Klasse keinen Widerstand entgegensetzen. Dies ist keine Verschwörung, obwohl es gewiss wie eine aussehen kann. Hier zeigt sich eine dritte Wahrheit, die im Verschwörungs-Mythos steckt. Die Ereignisse werden tatsächlich in Richtung mehr und mehr Kontrolle arrangiert, aber die tonangebende Kraft selbst ist ein Zeitgeist, eine Ideologie… ein Mythos.
Eine Verschwörung ohne Verschwörer
Aber lasst uns den Verschwörungs-Mythos nicht als „bloß ein Mythos“ abtun. Er ist nicht nur eine wichtige psychosoziale Diagnose, sondern macht Dinge sichtbar, die von der offiziellen Mythologie vernebelt werden, wo uns die defekten gesellschaftlichen Leitinstitutionen wie Schafe ins immer näher rückende Technologie-Paradies treiben. Für Informationen, auf die die Verschwörungstheoretiker ihre Narrative gründen, sind wir, die im dominanten Narrativ leben, wie blind. Das können Umstände sein wie regulatorischen Lücken in der Pharmaindustrie, Interessenkonflikte innerhalb öffentlicher Gesundheitsorganisationen, die zweifelhafte Wirksamkeit von Masken, die weit niedrigeren als anfangs hochgespielten Todesraten, übertriebene totalitäre Eingriffe, der fragwürdige Nutzen des Lockdowns, Besorgnis über nicht-ionisierende Frequenzen elektromagnetischer Strahlung, die Vorteile natürlicher und holistischer Ansätze zur Stärkung des Immunsystems, die Bio-Terrain Theorie, die Gefahren von drohender Zensur im Namen der „Desinformationsabwehr“, usw. Es wäre schon nett, wenn man die zahlreichen triftigen Punkte und berechtigten Fragen, welche alternative COVID-19 Narrative ans Licht bringen, diskutieren könnte, ohne gleich als rechter Verschwörungstheoretiker disqualifiziert zu werden.
Die Bezeichnung “rechte Verschwörungstheoretiker“ ist sowieso ein wenig merkwürdig, denn traditionell warnt ja doch eher die Linke vor der Neigung der Mächtigen zum Machtmissbrauch. Traditionell ist es doch die Linke, die Konzerninteressen kritisch beäugt, die uns drängt, „die Autoritäten“ zu hinterfragen, und die faktisch auch am meisten unter der Unterwanderung und Überwachung durch die Regierungen gelitten hat. Wenn jemand vor fünfzig Jahren gesagt hätte, “Da gibt es ein Geheimprogramm, das heißt COINTELPRO, es spioniert Zivilrechtsgruppen aus und sät Zwietracht mit verleumderischen Briefen und fabriziert Gerüchte…“ wäre das nach heutigen Standards eine Verschwörungstheorie. Ebenso, wenn jemand vor 25 Jahren gesagt hätte: „Da gibt es ein Geheimprogramm, bei dem die CIA Drogenverkäufe in den US-amerikanischen Innenstädten erleichtert und mit dem Geld rechtsgerichtete Paramilitärs in Zentralamerika finanziert.“ Dasselbe mit der Unterwanderung von Umweltgruppen und Friedensaktivisten durch die Regierung seit den 1980er Jahren. Oder jüngst die Unterwanderung der Standing Rock Bewegung. Oder die jahrzehntelange Verschwörung der Immobilienbranche[9] gegen vorwiegend schwarze Nachbarschaften, um Schwarzen Investments vorzuenthalten. Angesichts dieser Geschichte kann man sich doch nur wundern: Warum ist es plötzlich die Linke, die jeden drängt, „dem starken Mann“ zu vertrauen – den Erklärungen der Pharmaunternehmen und pharma-gesponserten Organisationen wie der US Gesundheitsbehörde und der WHO? Warum wird eine Skepsis gegenüber diesen Institutionen plötzlich als „rechtslastig“ stigmatisiert? Es ist ja nicht so, dass nur die Privilegierten vom Lockdown „belästigt“ würden. Er zerstört doch die Leben von zehn oder hunderten Millionen des globalen Prekariats. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen warnt davor, dass bis zum Ende des Jahres 260 Millionen Menschen der Hungertod droht. Die meisten davon sind Schwarze oder Menschen mit dunkler Haut in Afrika und Südasien. Daher könnte man sagen, dass die Beschränkung der Debatte auf epidemiologische Fragen der Sterblichkeit das Leid der am meisten Marginalisierten einfach ausblendet und somit selbst Ausdruck eines privilegierten Standpunktes ist.
Der Begriff “Verschwörungstheorie” wurde ein politisches Schmähwort, um jegliche vom Mainstream abweichende Sichtweise in Verruf zu bringen. Im Grunde kann jede Kritik an den vorherrschenden Institutionen als Verschwörungstheorie diffamiert werden. Tatsächlich gibt es eine perverse Wahrheit in dieser Diffamierung. Wenn du beispielsweise glaubst, dass Glyphosat tatsächlich gefährlich für Mensch und Umwelt ist, musst du logisch gedacht ja glauben, dass Bayer/Monsanto diese Information unterdrückt oder ignoriert, und du musst genauso glauben, dass die Regierung, die Medien und das wissenschaftliche Establishment zu einem gewissen Teil Komplizen in dieser Vernebelungspolitik sind. Oder warum sehen wir in der New York Times nicht Überschriften wie „Monsanto Whistleblower enthüllt die Gefahren von Glyphosat“?
Informationen können aber auch ohne absichtsvolle Inszenierung unterdrückt werden. Hysterien, intellektuelle Modeerscheinungen und Massentäuschungen kommen und gehen im Lauf der Geschichte wie von selbst. Die plumpe Behauptung einer Verschwörung wird der Rätselhaftigkeit des Phänomens nicht gerecht. Eine unbewusste Koordinierung von Handlungen kann sehr leicht nach einer Verschwörung aussehen, und die Grenze zwischen den beiden ist verschwommen. Betrachten wir beispielsweise einmal die Behauptung, es gäbe Massenvernichtungswaffen, die als Vorwand für die Invasion im Irak diente. Es könnte sein, dass es Leute in der Bush-Administration gab, die wissentlich das zwielichtige „Yellow Cake“ Dokument[10] benutzt haben, um zu den Waffen zu rufen; vielleicht wollten sie einfach so sehr glauben, dass die Dokumente glaubhaft wären, oder vielleicht haben sie gedacht „Ok, das ist fragwürdig, aber Saddam muss Massenvernichtungswaffen haben, und selbst wenn er keine hat, will er sie, also stimmt das Dokument im Ansatz ja…“ Menschen glauben leichter, was ihren Interessen dient oder in ihr bestehendes Weltbild passt.
Ganz ähnlich brauchten auch die Medien keine zweite Einladung dazu, die Kriegstrommeln zu rühren. Sie wussten schon, was zu tun war, ohne von jemandem Anweisungen erhalten zu müssen. Ich glaube nicht, dass sehr viele Journalisten tatsächlich die Lüge mit den Massenvernichtungswaffen glaubten. Sie taten so, als glaubten sie es, weil ihnen unbewusst klar war, dass dies die Erzählung des Establishments war, und dass sie damit ihre Seriosität als Journalisten beweisen würden. Damit würden sie Zugang zur Macht haben. Damit würden sie ihren Arbeitsplatz behalten und ihre Karriere vorantreiben. Vor allem aber taten sie so, als würden sie es glauben, weil alle anderen auch so taten, als würden sie es glauben. Es ist schwer, dem Zeitgeist zu trotzen.
Der britische Wissenschaftler Rupert Sheldrake hat mir von einem Vortrag berichtet, den er einmal an einer angesehenen Britischen Universität vor Tierverhaltensforschern hielt. Er sprach von seiner eigenen Forschung an Hunden, die wissen, wenn ihr Herrchen oder Frauchen nachhause kommt, und über andere telepathische Phänomene bei Haustieren. Der Vortrag wurde mit einer Art höflichem Schweigen angehört. Dann, in der Teepause danach, kamen alle der sechs anwesenden alten Hasen, die den Vortrag gehört hatten, einzeln zu ihm, und als sie sicher waren, nicht von den anderen gehört zu werden, berichteten sie, dass sie ähnliche Erfahrungen mit ihren eigenen Haustieren gemacht hätten, oder dass sie überzeugt wären, Telepathie sei ein real existierendes Phänomen, aber dass sie mit ihren Kolleginnen und Kollegen keinesfalls darüber sprechen könnten, weil die alle so konventionell wären. Als Sheldrake realisierte, dass alle sechs ihm ziemlich genau dasselbe erzählt hatten, sagte er „Warum outet ihr Euch nicht, Jungs? Ihr hättet alle so viel mehr Spaß!“ Er sagt, dass nach Vorträgen an wissenschaftlichen Institutionen fast immer Kollegen zu ihm kämen und von persönlichen Erlebnissen erzählten, die sie von der Existenz übersinnlicher oder spiritueller Phänomene überzeugten, aber dass sie aus Angst davor, als komisch angesehen zu werden, nie mit ihren Kollegen darüber diskutieren könnten.
Es gibt keine vorsätzliche Verschwörung zur Verleumdung übersinnlicher Phänomene. Diese sechs Wissenschaftler hatten nicht zuvor gemeinsam vereinbart, Informationen zu unterdrücken, von denen sie wussten, dass sie stimmten. Sie behalten ihre Meinungen für sich – wegen der Normen ihrer Subkultur, wegen der grundlegenden Paradigmen zur Abgrenzung der Wissenschaft und nicht zuletzt wegen der sehr realen Bedrohung ihrer Karriere. Die Schikane und Schmähung von Sheldrake selbst zeugen davon, was einem Wissenschaftler widerfährt, der mit seinen Zweifeln an der offiziell anerkannten wissenschaftlichen Realität nicht hinterm Berg hält. Vielleicht ist wirklich eine Verschwörung im Gange, aber ihr Drahtzieher ist eine Kultur, ein System, eine Geschichte.
Ist das oder eine bewusste Verschwörung eine befriedigendere Erklärung für die scheinbar unaufhaltsamen Tendenzen – die nicht erst mit COVID-19 begannen – hin zu Überwachung, Tracking, Abstand, Keimphobie, Sicherheitswahn, Digitalisierung und „Indoorisierung“ von Unterhaltung, Erholung und Sozialleben? Wenn der Akteur aber tatsächlich ein kultureller Mythos oder das System ist, dann führen uns Verschwörungstheorien auf die falsche Fährte. Die Lösung kann nicht darin bestehen, diejenigen bloßzustellen und zu entmachten, welche uns diese Entwicklung beschert haben. Sicher, in unserer Welt gibt es viele üble Akteure, skrupellose Leute, die abscheuliche Taten begehen. Aber haben sie das System und die Mythologie der Abgespaltenheit erschaffen, oder schlagen sie nur einfach ihren Vorteil daraus? Sicher sollten solche Leute gestoppt werden, aber wenn das alles ist, was wir unternehmen, und wir die Bedingungen belassen, die sie verursachen, werden wir einen endlosen Krieg führen. Wie in der Bioterrain Theorie, in der Keime die Symptome und Nutznießer der erkrankten Gewebe sind, sind die verschworenen Cliquen genauso Symptome und Nutznießer einer erkrankten Gesellschaft: einer Gesellschaft, die durch eine Mentalität des Krieges, der Angst, der Abgespaltenheit und Kontrolle vergiftet ist. Eine solch mächtige Ideologie wie den Mythos der Abgespaltenheit ins Leben zu rufen übersteigt die Möglichkeiten Einzelner bei Weitem. Die Illuminaten, wenn sie denn existieren, haben die Mythologie nicht erschaffen; es kommt der Wahrheit schon näher, zu sagen, dass der Mythos sie erschaffen hat. Wir erschaffen nicht unsere Mythen – sie erschaffen uns.
Auf welcher Seite stehst Du?
Jetzt habe ich immer noch nicht bekannt, ob ich an den Verschwörungs-Mythos der neuen Weltordnung glaube oder nicht. Oder, eigentlich hab ich’s doch getan. Ich habe gesagt, dass er als Mythos wahr ist, unabhängig davon, ob er verifizierbaren Tatsachen entspricht. Aber was sind denn jetzt die Tatsachen? Komm schon, Charles, gibt es da wirklich eine Verschwörung hinter dieser COVID-19 Sache oder nicht? In der Angelegenheit muss es doch objektive Tatsachen geben. Gibt es Chemtrails? Wurde SARS-COV2 gentechnisch hergestellt? Ist Mikrowellenstrahlung von Mobilfunkmasten ein Faktor? Gelangen Viren durch Impfstoffe aus Tierkulturen in den menschlichen Organismus? Heckt Bill Gates einen Plan zur Machtübernahme durch eine Art medizinisches Kriegsrecht aus? Wird die Welt von einer diabolischen Elite regiert? Wahr oder falsch? Ja oder nein?
Auf diese Frage antworte ich mit einer Gegenfrage: Warum willst Du wissen, was ich von diesen Verschwörungstheorien halte, obwohl ich doch offensichtlich in keinem dieser Bereiche ein Experte bin? Ist es, um mich in einem Informationskrieg auf der einen oder der anderen Seite zu verorten? Nur so kannst du ja wissen, ob es OK ist, diesen Artikel genussvoll zu lesen, ihn zu teilen, oder mich zu deinem Podcast einzuladen. In der Kriegsmentalität „Wir-gegen-die-Anderen“ ist es das Wichtigste zu wissen, auf welcher Seite jemand steht, um dem Feind ja keinen Zollbreit Boden kampflos zu überlassen.
Aha – Charles muss wohl auf der anderen Seite stehen. Weil er solide begutachtete und evidenzbasierte wissenschaftliche Erkenntnisse fälschlicherweise auf die gleiche Stufe mit wilden Verschwörungstheorien gestellt hat.
Aha – Charles muss doch auf der anderen Seite stehen. Weil er Konzern- und Regierungspropaganda zur Neuen Weltordnung fälschlicherweise auf die gleiche Stufe gestellt hat mit kühnen Whistleblowern und Dissidenten, die ihre Karrieren für die Wahrheit riskieren.
Merkt ihr, wie totalisierend Kriegsmentalität sein kann?
Unsere polarisierte Gesellschaft ist völlig durchdrungen von Kriegsmentalität. Sie betrachtet Fortschritt als das Ergebnis von Siegen: den Sieg über ein Virus, über die Ignoranz, über die Linke, über die Rechte, über psychopathische Eliten, über Donald Trump, über Rassismus, über liberale Eliten… Jede Seite benutzt dasselbe Schema, und dieses Schema verlangt nach einem Feind. Also separieren wir uns vorsorglich in Wir gegen die Anderen, verbrauchen 99% unserer Energie in ergebnislosem Tauziehen, und nie kommt uns der Verdacht, dass die wahre böse Macht dieses Schema selbst sein könnte.
Es geht mir nicht darum, jegliche Konflikte aus den zwischenmenschlichen Beziehungen zu verbannen. Es geht vielmehr darum, die Mythologie, an die sich beide Seiten klammern, in Frage zu stellen. Eine Mythologie, die jedes Problem als Konflikt begreift. Kampf und Konflikt haben ihren Platz, aber es sind auch andere Szenarien möglich. Es gibt andere Wege in Richtung Heilung und Gerechtigkeit.
Ein Aufruf zur Demut
Ist dir schon einmal aufgefallen, dass die Dinge sich oft scheinbar so fügen, dass sie dein Weltbild bestätigen? Einiges davon kann durch selektive Wahrnehmung und Voreingenommenheit erklärt werden, aber ich denke, dass auch noch etwas Seltsameres passiert. Wenn wir in einen tiefen Glauben oder in tiefe Paranoia verfallen, scheint dieser Zustand Ereignisse, die unseren Glauben bestätigen, geradezu anzuziehen. Die Realität passt sich an, sodass sie unsere Geschichten bestätigt. In gewisser Weise IST dies eine Verschwörung, aber keine, die von Menschen angezettelt wird. Das mag eine weitere Wahrheit sein, welche der Verschwörungs-Mythos enthält: die Gegenwart einer organisierenden Intelligenz hinter den Ereignissen in unserem Leben.
Damit ist aber keineswegs jenes New Age – Allheilmittel gemeint, Glauben könne Realität erschaffen. Es ist eher so, dass Realität und Glauben einander bedingen und sich als ein zusammenhängendes Ganzes entwickeln. Die enge mystische Verbindung zwischen Mythos und Realität bedeutet vielmehr, dass Überzeugungen eigentlich nie den Tatsachen untergeordnet sind. Wir sind der Souverän der Tatsachen – was nicht bedeutet, dass wir ihr Schöpfer sind. Ihr Souverän zu sein, bedeutet auch nicht, ihr Tyrann zu sein, sie respektlos zu behandeln oder sie aufzuheben. Die weise Monarchin schenkt ihren widerspenstigen Untergebenen – wie einer Tatsache, welche dem Narrativ widerspricht – ihre ganze Aufmerksamkeit. Möglicherweise ist es nur ein gestörter Querulant, wie vielleicht eine simple Lüge, aber vielleicht weist er auch auf ein Unbehagen im Königreich hin. Vielleicht ist das Königreich gar nicht mehr legitim. Oder der Mythos stimmt nicht mehr. Es könnte auch gut sein, dass abweichende Ansichten über COVID-19 deshalb so heftig attackiert und als Verschwörungstheorien diffamiert werden, weil die orthodoxen Paradigmen, die hier auf dem Spiel stehen, schon so geschwächt sind.
Aber selbst wenn das so ist, bedeutet das nicht, dass die orthodoxen Paradigmen allesamt falsch sind. Wenn man sich von einer Gewissheit gleich zur Nächsten rettet, übergeht man das heilige Zwischenreich der Unsicherheit, des Nichtwissens, der Demut, in dem wahrlich neue Information entstehen darf. Was die Gelehrten einer jeden Überzeugung eint, ist ihre Überzeugtheit. Wer ist wirklich vertrauenswürdig? Letzten Endes sind es diejenigen, die demutsvoll eingestehen können, dass sie unrecht gehabt haben.
Ich würde gerne folgende Frage an jene unter euch stellen, die sämtliche kritischen Meldungen, in denen die Schulmedizin, Lockdown-Politik, Impfungen, usw. ernsthaft hinterfragt werden, kategorisch abweisen: Braucht ihr denn so hohe Mauern um euer Königreich? Wäre es denn so schmerzhaft, diesen widerspenstigen Untertanen eine Audienz zu gewähren, anstatt sie in die Verbannung zu jagen? Wäre es so gefährlich, vielleicht einmal eine Reise durch ein anderes Königreich zu wagen, und zwar nicht in Begleitung deiner eigenen loyalen Minister, sondern gemeinsam mit den intelligentesten, freundlichsten Anhängern der anderen Seite? Falls Du nicht so viel Zeit für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit abweichenden Meinungen opfern möchtest, in Ordnung. Ich bin auch lieber in meinem Garten. Andererseits, wenn du eine so überzeugte Anhängerin deiner Geschichte bist, was soll schon passieren, wenn du einmal das feindliche Territorium besichtigst? Getreue Anhänger machen so etwas normalerweise nicht. Sie verlassen sich strikt darauf, was ihre eigenen Führer über den Feind sagen. Sollten sie irgendetwas über die Ansichten von Robert F. Kennedy Jr. oder Judy Mikowitz wissen, dann sicherlich durch die Brille jemandes, der sie entlarvt hat. Dann hör dir doch mal an, was Kennedy zu sagen hat, oder wenn Du lieber nur Ärzte hören möchtest, probier’s mal mit David Katz, Zach Bush oder Christiane Nortrup,
Dieselbe Einladung möchte ich an all jene aussprechen, die die konventionelle Sichtweise ablehnen. Finde doch mal die gewissenhaftesten Mainstream-Ärzte und Wissenschaftlerinnen, die du kennst, und tauche in ihre Welt ein. Nimm dabei die Haltung eines respektvollen Gastes, nicht die eines feindseligen Spions ein. Egal, welche Ansichten du mitbringst, sie werden ernsthaft herausgefordert werden. Das garantiere ich dir. Die Pracht der konventionellen Virologie, die Wunder der Chemie, entdeckt durch Generationen von Wissenschaftlern; die Klugheit und Aufrichtigkeit der meisten von ihnen und der authentische Altruismus von Menschen, die im Gesundheitswesen an vorderster Front stehen, die sich ohne politisches oder finanzielles Eigeninteresse den größten Risiken aussetzen; all dies muss auch Teil eines wirklich befriedigenden Narratives sein.
Nach zwei Monaten besessener Suche habe ich immer noch kein befriedigendes Narrativ gefunden, in dem alle verfügbaren Informationspuzzlestücke zusammenpassen. Daraus soll man nicht schließen, man könne gar nichts tun, denn Wissen sei ja nie endgültig sicher. Dem Gewühl der wettstreitenden Narrative und den unvereinbaren, zugrundeliegenden Mythologien zum Trotz können wir Handlungen anstreben, die abseits all dieser Geschichten sinnvoll sind. Wir können nach den Wahrheiten suchen, die im Qualm und Lärm des Schlachtengetümmels untergehen. Wir können die unhinterfragten Selbstverständlichkeiten beider Seiten in Frage stellen. Und wir können Fragen stellen, die noch von keiner Seite gestellt wurden. Wir können uns unparteiisch bewegen und von beiden Seiten lernen. Auf die Gesellschaft übertragen können wir, indem wir alle Stimmen, auch die marginalisierten, mit einbringen, einen breiteren sozialen Konsens schaffen und beginnen, die Polarisierung zu heilen, die unsere Gesellschaft zerreißt und lähmt.
[1] Anm. d. Ü.: Bilanzfälschung und Bankrottbetrug
[2] Anm. d. Ü.: Die USA hatten unter Reagan Waffen an den Iran verkauft, deren Erlös an die Contra-Rebellen in Nicaragua ging.
[3] Anm. d. Ü.: Geheimes Überwachungs- und Sabotageprogramm des FBI in den 1960er Jahren gegen politisch Andersdenkende
[4] Anm. d. Ü.: Medikamentenskandal bei Merck
[5] Das Massaker von Mỹ Lai (Son My) gilt als Kriegsverbrechen der USA während des Vietnamkriegs, in dem 504 Zivilisten und sämtliche Tiere des Dorfes getötet wurden.
[6] siehe „Terrain Theory“
[7] Anm. d.Ü.: siehe Memorandum “Fatalities Associated with Crash-Induced Fuel Leakage and Fires.”
[8] Anm. d.Ü.: siehe Wikipedia Lockheed-Martin
[9] genannt „Redlining“ (siehe Wikipedia) Anm. d.Ü.
[10] Anm. d. Ü.: Die Kriegslüge der US Regierung unter Bush wurde vom Guardian umfassend seziert: https://www.theguardian.com/commentisfree/2013/feb/27/bush-administration-sold-iraq-war
Timo Ollech says
Funny translation error in paragraph 3: Instead of “Überwachung und Trekking” it should read “Überwachung und Tracking” – sometimes less translation is more. 😉
Laurie Young says
Thanks, Timo! I’ve made the edit and it’s fixed now.
Ulrich says
wow… Vielen vielen Dank Charles.
Du hast mir aus der Seele geschrieben und dabei noch das ganze in einen verständlichen Rahmen gesetzt und dafür Fakten geliefert.
und du hast recht… Da gibt es keinen bösen gordischen Knoten, denn die guten nur einfach durchschlagen müssen und dann wird alles gut!
Wir, jede und jeder einzelne kommen nicht darum herum einzugestehen, dass wir nicht die guten sind, sondern Teil dieses ganzen Systems. Mit dem Finger auf die anderen zeigen hilft nicht.
„Wenn du willst, dass sich der andere ändert, dann ändere dich selbst!“
Demut, Aufrichtigkeit, Dankbarkeit, Barmherzigkeit und Güte Sind auf jeden Fall geeignet tatsächlich persönlich aktiv etwas nützliches zu einer gerechteren und alle und alles mit einschließenden menschlichen Gesellschaft beizutragen.
Google Translation
wow … thank you so much Charles.
You wrote to me from the soul and put the whole thing in an understandable frame and provided facts for it.
and you’re right … there is no bad Gordian knot, because the good ones just have to cut through and everything will be fine!
We, each and every one, cannot avoid admitting that we are not the good ones, but part of this whole system. Pointing your finger at the others doesn’t help.
“If you want the other to change, change yourself!”
Humility, sincerity, gratitude, compassion and kindness are definitely apt to actually personally contribute something useful to a more just and inclusive and inclusive human society.
Carmen says
I often ask myself: how shall we initiate the change that is so necessary? And I start plotting. But then I realise there is no solution or an aim we shall head to. No plan or concept (mentality of control) to make.
Rather should we go on an inner psychological journey in the here and now to develop an attitude that reconnects us to the assumed „others“- immigrants, the other sex/ race, animals or even plants. When everybody practices empathy, gratitude and humbleness we can bridge the gap and reconnect. So change should be initiated bottom up rather than top down.
Gerd says
What an amazing article. Thank you Charles!
And thank you Carmen for your comment. What you say is true. Thank you for the reminder.
Much love,
Gerd